Bei Clouds aus Deutschland schwingt neben dem Ziel des Schutzes sensibler Daten gemäß der DSGVO auch der Wunsch nach Souveränität mit. Diesen Ansatz verfolgt unter anderem das ambitionierte Projekt der europäischen Datencloud »Gaia-X«, das vom Bundeswirtschaftsministerium mitinitiiert wurde. Der Name bezieht sich dabei auf die Urmutter aller Gottheiten, die aus dem Chaos erwuchs. Eine zynische Anspielung?
Im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie herausgegebenen Papier zu Gaia-X heißt es: »Wir streben eine Dateninfrastruktur an, die den freiheitlichen Werten und der Selbstbestimmung aller europäischen Bürgerinnen und Bürger und der Unternehmen gerecht wird und so ihre Datensouveränität gewährleistet.« Will heißen: Man möchte sich unabhängig von den USA und Asien machen und das zeitnah. Der Startschuss für den Testbetrieb mit ersten Anbietern soll Ende 2020 ertönen.
Auch Secustack ist es ein Anliegen, die Datensouveränität für Deutschland und Europa zu gewährleisten. Cloud&Heat und Secunet sind an der Entwicklung von Gaia-X beteiligt und arbeiteten bereits zuvor eng dem Wirtschaftministerium zusammen. Feldmann sieht vor allem aufgrund der momentanen internationalen Stimmung einen Bedarf nach einer Lösung zum Schutz und zur Kontrolle der eigenen Daten. »Aus dem globalen Bild der Weltpolitik leitet sich ein Bedarf für solche Lösungen ab, die eine stärkere Unabhängigkeit von amerikanischen Angeboten herstellen. Es gilt, die wirtschaftliche Abhängigkeit weitestgehend zu reduzieren. Sofern die gesamte IT-Infrastruktur bei US-amerikanischen Anbietern liegt, kann das zum Problem werden. Da ist es natürlich immer besser, wenn man zumindest ergänzend lokale und regionale europäische Angebote in Anspruch nimmt.«