Im Folgenden stellen wir die einzelnen Anbieter und die in unserer Marktübersicht beschriebenen Lösungen jeweils einzeln vor.
Das in Lupfig im Kanton Aargau ansässige Unternehmen hat ein breites Sortiment an Datacenter-, Hosting- und Kommunikationsangeboten. Dazu zählen auch mehrere auf KMU oder Großkunden ausgerichtete Internet-Telefonielösungen. Je nach Bedarf der Kunden bietet Green.ch (Eigenschreibweise „green.ch“) die Wahl zwischen Hosted 3CX, Cloud-Telefonie für Microsoft Teams oder einer eigenen Cloud-PBX, die sich auf Wunsch mit einer bestehenden physischen Telefonanlage kombinieren lässt.
In unserer Übersicht haben wir das hauseigene Standardprodukt „Virtual PBX“ ohne lokale Telefonanlage berücksichtigt. Ein Grundpaket für 25 CHF/Monat lässt sich mit beliebig vielen Benutzer-Lizenzen ergänzen, von denen jede 5 CHF/Monat kostet. Statt unlimitierter Flatrates bietet Green.ch Minutenpakete an, die sich für Telefonate ins Schweizer Fest- oder Mobilfunknetz nutzen lassen. Für internationale Calls gibt es eine umfangreiche Tarifliste, die sich jeweils aus einer Aufbaugebühr pro Gespräch plus einem Minutenpreis zusammensetzt. Am günstigsten sind Verbindungen ins benachbarte Österreich, nach Frankreich, England und die USA – sie kosten 0,02 CHF Aufbaugebühr plus 0,04 CHF pro Minute. Das Anrufziel Deutschland ist mit 0,03 CHF Aufbaugebühr plus 0,05 CHF/Min. geringfügig teurer. Je nach Destination können die Preise aber bis zu 1,05 CHF plus 1,50 CHF/Min. steigen – etwa für die britische Überseeinsel Ascension. Eine clevere Funktion ist die Möglichkeit, ein monatliches Kostenlimit für alle über die Cloud-PBX anfallenden Gesprächskosten festzulegen.
Einen CTI-Client für Windows, Linux und Mac bietet das Unternehmen selbst an, außerdem eine App für iOS und Android. Auch Telefon- und Videokonferenzen sind enthalten, sowie eine integrierte Sprachsteuerung für Voice-Menüs (IVR). Optional lässt sich die Lösung mit Microsoft 365 kombinieren.
Der in Zürich beheimatete Hosting- und Kommunikationsspezialist bietet seinen Geschäftskunden ebenfalls die Wahl: Speziell an KMU mit eher geringem Kommunikationsbudget richtet sich das Angebot myKMU, für etwas höhere Ansprüche an den Funktionsumfang ist das Angebot VPBX ausgelegt. Zusätzlich zu seinen hauseigenen Lösungen bietet iWay auch die gehostete Cloud-Telefonanlage von 3CX an. Da sie UCC-Funktionen (Unified Communication & Collaboration) beinhaltet, haben wir uns entschieden, diese Lösung in unserer Übersicht zu berücksichtigen.
Diese Pakete gibt es wiederum in den Ausbaustufen Basic (ohne inkludiertes Minutenpaket), Flat (mit 1.000 Gesprächsminuten pro Kanal ins Schweizer Fest- und Mobilnetz) und Flat Plus (mit 3000 Gesprächsminuten pro Kanal in die Schweiz). Das Unternehmen bietet einen Web-Client sowie CTI-Apps für Windows und Mac beziehungsweise als Mobilversion für iOS und Android. Telefonkonferenzen sind auf jeden Fall enthalten, ab der mittleren Tarifstufe – also „Flat“ – auch Videokonferenzen.
Zu den Besonderheiten des Angebots zählt eine umfangreichere Gruppe von Funktionen rund um Voicemails: Sie lassen sich beispielsweise per E-Mail weiterleiten oder in Text transkribieren. Außerdem stehen optionale Funktionserweiterungen wie ein Hotelmodul zur Verfügung.
Auch die in Zürich ansässige Peoplefone AG (Eigenschreibweise „peoplefone“) bietet ein breites Sortiment an Telefonie-Lösungen für Firmenkunden an. Dazu zählen unter anderem die von Alcatel-Lucent bezogene Kollaborationslösung „Rainbow Hub“, eine Telefonie-Integration in Microsoft Teams sowie die cloud-basierte VoIP-Telefonanlage „peoplefone Hosted“. Wegen ihres besonders hohen Funktionsumfangs haben wir in unserer Übersicht aber auch hier die gehostete 3CX-Lösung aufgenommen.
Je nach gewünschter Vertragslaufzeit kostet das Paket „3CX Hosted Pro“ 120 CHF pro Monat (bei 12 Monaten Laufzeit) oder 110 CHF/Monat (bei 24 Monaten). Die Lösung lässt sich 30 Tage kostenlos testen. Für die Einrichtung und Inbetriebnahme setzt peoplefone auf lokale Installationspartner, die je nach abonniertem Paket und Bedingungen vor Ort ein individuelles Angebot kalkulieren.
Ab zwei Kanälen (also gleichzeitig nutzbaren „Leitungen“) bietet Peoplefone Flatrate-Pakete an: Die „Flat CH“ für 19 CHF/Monat enthält 1.000 Minuten ins Schweizer Festnetz plus 200 Minuten in Schweizer Mobilfunknetze. Für nur 3 Franken pro Monat mehr, also 22 CHF/Monat, erweitert der Anbieter dieses Paket zur „Flat CH & EU“, die dann ebenfalls 1000 Minuten in Festnetze plus in diesem Fall 300 Minuten in EU-Mobilfunknetze beinhaltet. Für internationale Verbindungen gibt es eine umfangreiche Tarifliste, die bei 0,03 CHF/Min. für Anrufe in Festnetze und bei 0,20 CHF für Gespräche auf Mobilrufnummern beginnt. Microsoft-365-Integration ist bei Peoplefone grundsätzlich inkludiert. Zu den Besonderheiten der Lösung zählen zudem Contact-Center-Integration, SMS-Integration, Hot Desking und verschiedenes mehr.
Der Anbieter Quickline ist ein Verbund aus regional verankerten Partnern, die sich dann auch jeweils vor Ort um Kundenservice und Installation kümmern. Die Angebote sind jedoch übergreifend unter der Marke Quickline organisiert. Seine Cloud-PBX-Lösung hat der Anbieter dabei modular aufgebaut. Das Paket basiert grundsätzlich aus eigenem Access, in der Regel per Glasfaser ausgeführt. Die VoIP-Telefonanlage kommt dann mit weiteren 8 CHF/Monat darauf, plus 5 CHF/Monat pro Sprachkanal.
Wer eine Telefonie-Flatrate in alle Schweizer Fest- und Mobilnetze buchen möchte, bekommt dies für 25 CHF/Monat. Soll die gesamte Lösung noch in Microsoft Teams integriert werden, fällt 1 weiterer CHF pro Monat und Benutzer an.
Offensichtlich legt Quickline großen Wert darauf, sein Angebot möglichst übersichtlich zu halten. Dennoch hat der Kunde letztlich die Wahl, auf welcher technischen Plattform die Cloud-PBX realisiert wird. Dabei stehen unter anderem 3CX, Starface, Swyx, Mitel, Bintec Elmeg und Innovaphone zur Wahl. Der exakte Funktionsumfang hängt somit auch von der gewählten Plattform ab – Basisfunktionen wie Voicemail, Telefon- und Videokonferenzen und die Integration mobiler Nebenstellen stehen aber in praktisch allen Varianten zur Verfügung. Auch Webclients für Windows und Mac sowie Smartphone-Apps für iOS und Android stehen Quickline-Kunden unabhängig von der von ihnen gewählten technischen Basis zur Verfügung.
Hinter Sipcall (Eigenschreibsweise „sipcall“) steht die Backbone Solutions AG, die ihren Firmenstandort in Schindellegi, Kanton Schwyz hat. Neben Business-Internet-Zugängen und SIP-Trunk-Lösungen sowie einer Telefonie-Integration in Microsoft Teams bietet sie die eigene Cloud-PBX-Lösung „virtual pbx“ an. Die Lösung ist preislich sehr ausdifferenziert – so können Kunden schon bei der Grundgebühr pro Gesprächskanal wählen, ob sie nur Verbindungen ins Schweizer Festnetz, zusätzlich in die Schweizer Mobilfunknetze oder das eine oder andere auch für Ziele ins EU-Ausland nutzen wollen. Alle Gespräche kosten eine Aufbaugebühr plus Minutenpreis abhängig vom Ziel des Anrufs. Das macht die Preisliste etwas kompliziert, führt jedoch dazu, dass die Konditionen unterm Strich sehr fair sind. Der Anbieter unterstreicht dies, indem er auf seiner Website ausführliche Preisvergleiche für einen modellierten Fall (zehn Rufnummern, drei Gesprächskanäle, Flatrates für Fest- und Mobilnetz in der Schweiz und Europa) mit seinen Mitbewerbern Swisscom, Sunrise (ehemals UPC) und Peoplefone vornimmt.
Zur Bedienung gibt es ein Webinterface, Clients für Windows und Mac sowie Apps für iOS und Android. UCC und Videokonferenzen setzen allerdings eine zusätzliche Integration mit Microsoft Teams voraus. Eine gute Idee sind die auf Wunsch aktivierbaren erweiterten Sicherheitseinstellungen, die zum Beispiel ausgehende Rufe nur von Schweizer IP-Adressen erlauben.
Der in Zürich beheimatete Kommunikationskonzern bietet seinen Geschäftskunden verschiedene IP-basierte Telefonie- und Kollaborationslösungen an. Unternehmen, die für ihre interne und externe Kommunikation auf Microsoft Teams oder Cisco Webex setzen, können von Sunrise Telefonieanbindungen zu diesen Konferenzplattformen beziehen. Außerdem gibt es eine hybride PBX-Lösung, die Cloud-Funktionen mit einer vorhandenen On-Premises-Telefonanlage verbindet oder die rein cloud-basierte „Cloud PBX“.
Als weitere Option stellt Sunrise seinen Kunden die Lösung „Business Cloud PBX nfon" zur Verfügung, die auf der Cloud-PBX-Plattform des in Deutschland populären Anbieters Nfon basiert. Die Bedienung erfolgt über die Desktop-App „Cloudya“, die ihrerseits eine Anbindung an Microsoft Outlook bietet. Auch ein Webclient und Smartphone-Apps für iOS und Android stehen zur Verfügung. Zu den Grund- und Gesprächspreisen wollte Sunrise allerdings keine Angabe machen – sie werden individuell mit dem Kunden auf Basis seines konkreten Bedarfs verhandelt. Sunrise betont dabei, dass auch pro Teilnehmeranschluss eine Tarifvariante gewählt werden kann, die dem jeweiligen Telefonierverhalten am besten entspricht.
Der Funktionsumfang entspricht weitestgehend der originalen Nfon-Cloudya-Plattform inklusive Besonderheiten wie personalisierten Erreichbarkeitsprofilen und Funktionen Präsenzanzeige und Videokonferenzen.
In ihrem IP-Telefonie-Angebot für KMU-Kunden konzentriert sich Swisscom auf die Sprachtelefonie-Komponente für Microsoft Teams. Das entsprechende Lösungspaket setzt sich zusammen aus einem glasfaserbasierten Internet-Anschluss, einem Abo für Microsoft 365 sowie der Ergänzungs-Komponente „Teams Phone“. Die Funktion Audio Conferencing ist in dem Abopaket kostenlos enthalten. Sowohl beim Internet-Zugang als auch beim Microsoft-365-Abo stehen je nach Bedarf verschiedene Leistungsstufen zur Auswahl.
Sollen auch mobile Endgeräte als Nebenstellen mit integriert werden, ist dazu zusätzlich das Business-Mobilfunk-Abo „inOne KMU mobile“ erforderlich. Für diese Kombination gewährt Swisscom dann auch einen Rabatt von 15 Prozent auf den Monatpreis es Mobilfunkabos. Der Funktionsumfang am stationären Arbeitsplatz oder via Smartphone-App ist dann von der jeweils gebuchten Microsoft-365-Abostufe abhängig. Alle relevanten Basisfunktionen sind dabei auch schon im Basis-Paket enthalten.
Der Anbieter VoIP One ist in Will im Kanton Sankt Gallen beheimatet. Er bietet ein reiches Sortiment an Internet- und Kommunikationslösungen wie virtuelle und On-Premises-Telefonanlagen, Videokonferenz-Server, VoIP-Anschlüsse und SIP-Trunks. Die cloudbasierten Komponenten werden in zwei redundanten Rechenzentren in Zürich gehostet. Als Cloud-Telefonanlage bietet der Anbieter sein Produkt „Virtual PBX“.
Neben Minutenpreisen können Unternehmenskunden von dem Anbieter auch Flatrates für die Schweiz oder die Schweiz plus EU beziehen. Deren Kosten berechnet VoIP One aber individuell nach dem erwarteten Gesprächsvolumen. Die Lösung wird über einen Webclient oder Client-Software für Windows und Mac sowie eine Smartphone-App für iOS und Android bedient. Sollen andere CTI-Lösungen genutzt werden, steht zu diesem Zweck auch eine TAPI-Schnittstelle zur Verfügung. Collaboration-Funktionen und Videoconferencing lassen sich über eine optionale Microsoft-Teams-Integration ergänzen.
Zu den Besonderheiten der Lösung zählen umfangreiche Statistik-Funktionen, mit denen das Nutzungsverhalten des Unternehmens analysiert und bei Bedarf exportiert werden kann. Außerdem schützt eine spezialisierte VoIP-Firewall die Cloud-Präsenzen gegen typische Angriffsvektoren.