Mit dem neuen Geschäftsjahr ist Fujitsu Technology Solutions Geschichte. FTS heißt jetzt Fsas Technologies, sonst ändere sich nichts, so Fsas-Deutschland-Chef Santosh Wadwa. Der Fokus auf Datacenter-Infrastruktur und die Channel-Ausrichtung bleiben, der Channel-Anteil ist aber heftig geschrumpft.
Neues Jahr, neues Glück, meint Santosch Wadwa VP, Head of Platform Geschäft von Fujitsu in Deutschland. Und das gilt für Fujitsu zum Beginn des neuen Geschäftsjahres am 1. April 2025 einmal mehr. Denn der japanische Hersteller, der dieses Jahr seinen 90. Geburtstag feiert, hat sich gerade erst wieder frisch gehäutet.
Vor zwei Jahren war der der Hersteller aus dem Client-Geschäft ausgestiegen, um sich nur noch auf Datacenter-Infrastruktur und die dafür nötige Beratung und Consulting zu konzentrieren (connect professional berichtete). Um den neuen Fokus auch nach außen sichtbar zu machen, wurde jetzt wie bereits angekündigt der Firmenname geändert: Das Infrastrukturgeschäft, vormals Fujitsu Technology Solutions, heißt ab jetzt Fsas Technologies. Der Name Fujitsu kommt in Deutschland dann nur noch in Fujitsu Germany vor, der Gesellschaft in der Managed Services, das Cloud- und Mainframe-Geschäft gebündelt wurden. Der weitaus größere Teil des Geschäfts ist ab jetzt jedoch in Fsas Technologies konzentriert. Beide Unternehmen arbeiten jedoch weiter eng zusammen und sitzen auch im gleichen Gebäude.
Außer dem neuen Namen ändere sich nichts, verspricht Wadwa. Ausrichtung und Strategie blieben gleich. „Wir bieten klassische IT-Infrastruktur plus Consulting. Ziel ist es, den starken Infrastruktur-Anteil zu halten, aber die Services auszubauen“. Mit seiner 100-Mann-starken Consulting-Truppe sieht Wadwa das Unternehmen – auch im Vergleich zum Mitbewerb – bestens positioniert.
Nicht alles bleibt gleich
Auch gegenüber Kunden und Partnern ändere sich nichts. Die hätten mehrheitlich kein Problem mit dem neuen Namen, Hauptsache die Ansprechpartner blieben gleich, und das sei der Fall.
Einige Änderungen gibt’s aber doch. So hat Wadwa die Zahl der Distributoren reduziert. Ingram Micro, Bytec und Siewert & Kau sind übriggeblieben, Api ist raus. Und auch in der internen Organisation gibt es ein paar Veränderungen.
Distributionschef Julius Berger ist ab jetzt für Corporate und Midmarket sowie strategisches Partnermanagement zuständig. Letzteres umfasst die Top 10 der strategischen Partner, also die Liga einer Bechtle, SVA etc.
Channel Focus Accounts, also die Betreuung der kleineren und regionalen Partner sowie mittelständischen Kunden, ebenso wie die Verantwortung für die Distribution übernimmt Maik Homscheid.
Channel-Anteil soll wieder steigen
Vor allem bleibe Fsas wie bisher eine Channel Company, betont Wadwa. Der vormals hohe Channel-Anteil von 80 Prozent sei allerdings seit dem Ausstieg aus dem PC-Geschäft auf 50 Prozent geschrumpft. Er hat aber das Ziel, diesen so schnell wie möglich wieder auf 80 Prozent auszubauen. Wie das geschehen soll, erklärt er auch: „Wir werden jedes Neukundengeschäft über Partner generieren.“
Außerdem habe Fsas die Boni kräftig erhöht und zuletzt 30 Prozent mehr Boni an die Partner ausgeschüttet als zuvor. Das habe sich ausgezahlt, berichtet Wadwa. Das Geschäft über die 10 größten, strategischen Partner sei dadurch 30 Prozent gewachsen. Bei der Distribution habe Fsas zudem die HEKs kräftig reduziert. So konnte der Umsatz über die Distributoren um 40 Prozent gesteigert werden.
Fsas will künftig noch mehr Produkte im BTO-Modell anbieten. Schon heute würden 90 Prozent der Server von den Distributoren assembliert. Und auch Consultingleistungen sollen künftig Partner und Distributoren anbieten können. Um sie dafür fit zu machen, bildet der Hersteller ihre Mitarbeiter in entsprechenden Workshops weiter.
Vor allem will Fsas seine Partner für die wichtigsten Fokusthemen weiterentwickeln. Neben Healthcare ist das natürlich KI. Maximal ein Dutzend Partner mit diesem Fokus bringt der Hersteller als „Fsas Champions“ zusammen und unterstützt sie mit mehr MDFs, Messebegleitung und mehr.
Und weil Events in der Fujitsu-Historie immer eine wichtige Rolle spielten, plant der Hersteller für diesen Sommer wieder ein Großereignis. Der Fsas Technologies Summit soll an das legendäre Fujitsu Forum anknüpfen, das früher 10.000 Partner und Kunden in München zusammenbrachte. Ganz so groß wird das neue Format, eine Kombination aus Partnertage und Fujitsu Experience Day, im Münchner Showpalast wohl nicht werden, Wadwa rechnet mit rund 1.000 Besuchern.
Trotz all der Turbulenzen laufe Geschäft in Deutschland, das laut Wadwa zwei Drittel zum Fsas-Umsatz in Europa beiträgt, aber stabil. Im frisch abgeschlossenen Geschäftsjahr werde das Unternehmen die Umsatzziele sogar leicht übererfüllen. Gut laufe das „uScale“-Geschäft mit Consumption-based Leistungen. Aber auch die im letzten Jahr neu vorgestellte „Private GPT“-Appliance sei extrem gefragt, berichtet Wadwa. Derzeit seien 60 Maschinen bei Kunden im Einsatz und weitere angefragt.