Im Interview mit funkschau erklärt Knuth Molzen von Fujitsu, warum der Digital Workplace gerade jetzt ein wichtiges Thema ist und wie das Konzept aktuell von mittelständischen Unternehmen angenommen wird.
funkschau: Herr Molzen, warum sprechen wir jetzt über den Digital Workplace? Immerhin gab es mobile Geräte, Fernzugriff und die „Cloud“ auch schon vor einigen Jahren.
Knuth Molzen: Immer mehr Mitarbeiter in Unternehmen können heute standortunabhängig arbeiten, da die Prozesse zunehmend digitaler werden. Mit einem Digital Workplace können Mitarbeiter von zuhause oder unterwegs ihre Aufgaben genauso gut erledigen wie in den Büroräumen. Arbeitnehmer fordern diese Flexibilität auch immer mehr ein, denn sie bietet ihnen zahlreiche Vorteile wie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Moderne Arbeitsplätze tragen so für Unternehmen dazu bei, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, zu halten und wettbewerbsfähig zu bleiben. Denn Mitarbeiter bevorzugen jene Unternehmen, die auf moderne Arbeitsplatztechnologien setzen. Außerdem sind die Endgeräte deutlich benutzerfreundlicher geworden.
funkschau: Stichwort Endgeräte – raten Sie Business-Entscheidern eher zu Bring your own device oder unternehmenseigenen Geräten?
Molzen: Bisher hat sich das Prinzip BYOD in Deutschland nicht flächendeckend durchgesetzt. Wir empfehlen den Unternehmen, eine attraktive Auswahl von Systemen anzubieten, sodass die Mitarbeiter sich die Geräte ganz nach den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen aussuchen können. Für Unternehmen hat das ebenfalls Vorteile: Sie können Unternehmensdaten besser schützen, Zugangsberechtigungen verwalten und sicherstellen, dass alle Mitarbeiter über relevante Programme und Updates verfügen.
funkschau: Wie ist Ihre Erfahrung aus der Praxis? Wird das Konzept Digital Workplace gerade in mittelständischen Unternehmen angenommen?
Molzen: Zusammen mit unseren Partnern haben wir schon zahlreiche Projekte in unterschiedlichen Branchen umgesetzt und sehen, dass auch im Mittelstand einige Unternehmen bei der Implementierung eines Digital Workspace schon sehr weit sind. Viele Mittelständler beschäftigen sich unter anderem deshalb damit, weil sie so wettbewerbsfähig bleiben und bestehenden sowie potenziellen Mitarbeitern einen attraktiven Arbeitsplatz bieten, auch im Vergleich zu den großen Unternehmen. Sowohl bei der Auswahl der Endgeräte als auch beim Design der Prozesse ist es zunehmend wichtig, die Mitarbeiter frühzeitig in die Entscheidungsprozesse mit einzubinden, denn das fördert die Motivation.