Im Vergleich zu einem durchschnittlichen Bürogebäude haben moderne Rechenzentren einen mindestens 30 Mal höheren Stromverbrauch pro Quadratmeter. Aufgrund der astronomischen Stromkosten ist es aus finanzieller Sicht sinnvoll, beim Rechenzentrum auf größtmögliche Energieeffizienz zu achten. Allerdings haben Ausfälle eines Rechenzentrums oft eine deutlich negativere Auswirkung nicht nur auf den Ruf eines Unternehmens, sondern ebenfalls auf die Kosten. Mit nachweislichen Kosten von 1 Million Dollar pro Stunde belasten die Ausfälle den Gewinn erheblich. Somit erfolgt die Betrachtung jedweder Strategie zur Energieeffizienz unter der Prämisse der Sicherstellung der maximalen Verfügbarkeit eines Rechenzentrums.
Rechenzentren und die Unternehmen, bei denen sie eingesetzt werden, nutzen immer stärker strategisch geprägte Ansätze für die Energieversorgung. Dieselben Innovationen, die auch für Smart-Grids und unternehmenskritische Industrieanlagen eingesetzt werden, kommen nun auch in Rechenzentren zur Anwendung. Betreiber von Rechenzentren benötigen nun beispielsweise eine offene Plattform zur Verwaltung verschiedener Integrations- und Interoperabilitätsebenen für eine breite Palette von Komponenten und Systemen, zentralisierte Steuerelemente zur Automatisierung von Lastausgleich und Echtzeitoptimierung für Einrichtungsinfrastruktur und IT sowie eine Methode zur bidirektionalen verteilten Erzeugung, um die Energieversorgung und den Energiebedarf eines Rechenzentrums auszugleichen.
Es spielt allerdings keine Rolle, wie stabil und technisch ausgereift die IT-Systeme und die Ausrüstung der Einrichtung sind, wenn die DCIM-Eigenschaften des Rechenzentrums der Aufgabe nicht gewachsen sind. Die Herausforderung für die Betreiber von Rechenzentren liegt darin, ein flexibles Netzwerk dynamisch zu verwalten, um Zuverlässigkeit, Energieeffizienz und maximale Auslastung sämtlicher Rechenzentrums-Assets zu erzielen.
Für einen erfolgreichen Betrieb müssen moderne Rechenzentren flexibel und an Veränderungen in der Industrie anpassbar sein, insbesondere den stetig steigenden Speicherplatzbedarf.
In vielen Fällen erfüllen Rechenzentren diese Anforderung durch mehr Server, so dass auch der Energieverbrauch steigt. Die Voraussetzung für ein DCIM wäre die erforderliche Flexibilität, mit der Betreiber von Rechenzentren betriebliche Veränderungen umsetzen können, die aus dem steigenden Bedarf an Rechen- und Speicherleistung entstehen.
Der Aufbau von Rechenzentren ist äußerst komplex, denn sie bestehen aus vielschichtigen, miteinander verbundenen Geräten und Systemen: Lüfter, Pumpen, Kühlaggregate, Ventile, Schaltanlagen, Leitsysteme, Transformatoren, PDU, RPP, USV, etc. Alle diese Komponenten haben im Einzelnen eine Auswirkung auf die Energieeffizienz, jedoch erst in der Kombination der Komponenten in einem integrierten System und die kurz- und langfristige Überwachung und Optimierung in einem DCIM sorgen für das gewünschte Ergebnis.