Infrastruktur

Datacenter unter Kontrolle

4. Juli 2013, 10:36 Uhr | Dirk Jarzyna, Redaktion funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Temperaturen messen

Eine der signifikanteren Konsequenzen der Steigerung der Datacenter-Dichte und Komplexität ist die damit verbundene Zunahme an Wärme. Erhöht sich die Datacenter-Dichte, erhöht sich die Kühllast und -verteilung. Es ist nicht länger möglich, die Temperaturen auf Raumebene zu managen, denn die Rack-Dichte kann natürlich variieren und Hotspots an einem Ort und kühlere Zonen an anderer Stelle erzeugen. Die Installation eines Netzwerks von Temperatursensoren im Datacenter hilft zu gewährleisten, dass die Geräte innerhalb des von der American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers (ASHRAE) empfohlenen Temperaturbereichs von 18 bis 27 Grad Celsius arbeiten.

Die Messung der Temperaturen an mehreren Orten schafft die Grundlage für eine präzisere Steuerung des Luftstroms und der Kühlkapazität der Kühlungseinrichtungen, was einen effizienteren Betrieb ermöglicht. Ein Netzwerk mehrerer Sensoren kann auch helfen, die Kosten der Klimatisierung zu reduzieren, indem es einen sicheren Betrieb näher am oberen Ende des Temperaturbereichs erlaubt, beispielsweise einen Betrieb bei 24 statt 18 Grad. Laut einem von Emerson Network Power verfassten ASHRAE-Dokument führt eine Erhöhung der Server-Eingangstemperatur um 5,6 Grad Celsius zu einer um 30 Prozent reduzierten Stromaufnahme des Kompressors der Kühlanlage.

Das Kühlsystem eines Datacenters misst typischerweise die zurückkehrende Lufttemperatur, die Rückluft, in einigen Fällen auch die Zulufttemperatur. Diese Messungen sollten durch Sensoren erweitert werden, welche auch die Server-Eingangstemperatur messen, um eine präzisere Steuerung der Lufttemperatur am Server zu ermöglichen. Mit Kühlsystemen, die zunehmend zum Gang und Rack migrieren, lassen sich diese Sensoren direkt an eine bestimmte Kühleinheit binden, wie es beispielsweise beim Liebert-CRV-System der Fall ist. Dieses System unterstützt ein Mininetzwerk von Sensoren, welche die Server-Eingangstemperatur für benachbarte Racks messen und die Kühlung entsprechend anpasst. Eine zuverlässige Vorgehensweise ist, wenigstens einen Sensor pro Rack zu installieren. Akzeptabel ist ferner ein Sensor an jedem zweiten Rack, wenn die Racks in einer Warmgang-/Kaltgang-Konfiguration aufgestellt sind und es eine gleichmäßige Last über den Gang hinweg gibt. Sensoren sollten sich nah am oberen Rand des Racks befinden, wo die Temperaturen generell am höchsten sind. Empfehlenswert sind Sensoren außerdem am Ende eines Gangs, wo sie heiße Luft entdecken können, die vom warmen in den kühlen Gang strömt. Es ist vorteilhaft, die Sensoren direkt mit dem Kühlsystem und mit einem zentralen Monitoring-System zu verbinden, denn dann kann das Kühlsystem automatisch Hotspots eliminieren, auf Änderungen der Hitzelast reagieren, Hindernisse entdecken und seinen Betrieb mit den anderen Kühlsystemen in derselben Zone koordinieren.

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