Die Herausforderung für IT-Führungskräfte in diesem Jahr hieß: Die Krise überstehen und die Verluste gering halten. Einige der Top-Manager 2009 haben jedoch noch mehr geschafft. Sie haben Gewinne eingefahren, in neue Technologien investiert, ihr Unternehmen neu ausgerichtet oder spektakuläre Übernahmen gewagt. Unsere Kollegen von CRN haben die 15 erfolgreichsten IT-Manager des vergangenen Jahres ermittelt.
Zu den prominentesten Job-Wechslern der Branche gehört Volker Smid. Bis dahin Europachef von Novell, steht der Manager seit Anfang 2009 an der Spitze der Geschäftsführung von Hewlett-Packard Deutschland.
Einen ungünstigeren Zeitpunkt für seinen Einstieg beim weltgrößten IT-Konzern konnte er kaum wählen: Weltweit brachen die Umsätze des Branchenriesen in zentralen Produktbereichen ein, etwa bei PCs, Servern und Druckern. Dennoch fand sich Smid erstaunlich schnell in die neue Rolle ein. Den Strukturwandel des IT-Riesen vom Hersteller zum Service-Anbieter treibt er energisch voran und wirbt bei Partnern eloquent dafür, den Weg ins Service-Geschäft mitzugehen.
In jedem Fall hat der HP-Channel in dem Hanseaten, der bereits bei Novell den indirekten Vertrieb forcierte, einen starken Fürsprecher. Befürchtungen der Partner, der Hersteller könne der Versuchung erliegen, stärker direkt zu agieren, tritt der Manager stets entgegen. An der grundsätzlichen Rollenverteilung zwischen HP und dem Channel werde das Unternehmen keine Verschiebungen vornehmen, versichert Smid. An solchen Aussagen wird man ihn freilich in Zukunft messen.
Die Europa-Organisation des Broadliners Ingram Micro kündigte im vergangenen Herbst als frühzeitige Reaktion auf die Auswirkungen der sich Wirtschaftskrise eine umfassende Neuorganisation an.
Die deutsche Gesellschaft sollte dabei der große Gewinner werden. Denn der Distributor integrierte seine paneuropäischen Geschäftseinheiten in die deutsche Organisation, 50 Prozent mehr Geschäft stärken fortan die Gesellschaft – »eine der größten und wichtigsten Entscheidungen des Ingram-Konzerns«, wie Europa-Chef Alain Maquet betont.
Damit verbunden waren erweiterte Verantwortlichkeiten für das erfolgreiche deutsche Management – allen voran für Deutschland-Chef Gerhard Schulz: Mit der Umstrukturierung wurde dem deutschen »Mister Distribution« als Senior Vice President Central & Eastern Europe die Verantwortung für die Region Zentral- und Osteuropa übertragen.
Das deutlich erweiterte Logistikzentrum in Straubing mauserte sich zur wichtigen Drehscheibe für Ingrams Europa-Aktivitäten. Im Oktober dieses Jahres erklärte Ingram Micro die Umbaumaßnahmen für abgeschlossen. Gleichzeitig beginne für die neu aufgestellte Ingram Micro nun eine neue Angriffsphase im europäischen Markt.