Im Folgenden stellen wir die einzelnen Anbieter und die in unserer Marktübersicht beschriebenen Lösungen jeweils einzeln vor.
Die 2010 aus der Fusion von Telekom Austria und Mobilkom Austria entstandene A1 Telekom ist Marktführer im österreichischen Festnetz. Ende 2024 zählte sie über 2 Millionen Festnetzanschlüsse – kombiniert für Geschäfts- und Privatkunden.
Der „A1 Cloud Communication Service“ ist für mittlere und größere Unternehmenskunden ausgelegt. Er lässt sich über A1-eigene, aber auch von anderen Providern bereitgestellte Interanschlüsse nutzen. Über einen Online-Konfigurator können Interessenten die Anzahl an Nutzern und Sprachkanälen auswählen und damit eine erste Kostenschätzung erhalten. Für die Anrufe zu Gegenstellen im österreichischen Festnetz, im österreichischen Mobilfunknetz und zu ausländischen Gesprächspartnern lassen sich Paket mit Freiminuten buchen. Optional ist dabei auch eine Integration in Microsoft Teams erhältlich, viele Funktionen wie CTI, Chats oder Präsenzinformationen lassen sich aber auch über den eigenen Desktop-Client des A1-Dienstes nutzen. Bereitgestellt wird das Angebot über mehrere georedundante Rechenzentren in Österreich.
2017 übernahm Hutchison Drei, das bis dahin allein als Mobilfunkanbieter aktiv war, seinen Mitbewerber Tele 2 Austria und dessen seinerzeit rund 210.000 Festnetzkunden. Genaue Kundenzahlen veröffentlicht der Anbieter seither nicht mehr, gibt aber an, dass sein Glasfaserangebot Ende 2024 potenziell rund eine Million Haushalte erreichte („Homes passed“). Beim Glasfaserausbau kooperiert Drei mit der ÖGIG (Österreichische Glasfaser-Infrastruktur-Gesellschaft), Öfiber (Eigenschreibweise „öFIBER“) sowie mit A1.
Seine gehostete Cloud-Telefonanlage „Office Phone IP“ bietet Drei im Managed-Service-Modell für Unternehmenskunden aller Größenordnungen an. Dabei nennt das Unternehmen keine Preise, sondern verweist darauf, das die Konditionen mit jedem Geschäftskunden auf Basis des benötigten Anschluss- und Gesprächsvolumens individuell vereinbart werden. Auch die Vertragslaufzeit (zwischen einem und fünf Jahren) ist ein Baustein, der Einfluss auf die Konditionen hat. Optional lässt sich der Dienst auch mit Microsoft Teams integrieren. Auch Drei setzt auf mehrere georedundante Rechenzentren in Österreich.
Die Marke Easybell zählt zum in Brüssel ansässigen Cloud-Anbieter Dstny und ist in Deutschland, Frankreich, Österreich und den Niederlanden aktiv. Weitere Märkte sollen im Laufe des Jahres folgen. Dabei werden österreichische Nutzer der Easybell Cloud Telefonanlage über die in Deutschland beheimateten Rechenzentren angebunden.
Die Konditionen sind für österreichische Anwender somit identisch zu denen für deutsche. Für netzinterne Telefonate beziehungsweise Gesprächspartner im österreichischen Mobilfunknetz gibt es Minutenpakete, die als „Fair Flat“ bezeichnet werden. Optional lässt sich auch die Easybell Cloud Telefonanlage Classic mit bestehenden Microsoft-Teams-Lizenzen verbinden, um zum Beispiel Funktionen wie Collaboration, File-Sharing oder Videokonferenzen nutzen zu können. Telefonkonferenzen sind hingegen Bestandteil der Cloud-PBX-Lösung.
Die in St. Johann in Tirol ansässige Innosoft GmbH bietet unter dem Namen „MyInno PBX“ eine cloudbasierte Telefonanlage an, die speziell auf mittelständische und kleine Unternehmen abzielt. Zusätzlich zu einem umfangreichen Angebot an Basisfunktionen wie Anrufgruppen, Voice2Mail oder Interactive Voice Response (IVR) bietet das System auch optionale Zusatzleistungen gegen monatlichen Aufpreis an – etwa CTI, ein Desktop-Softphone, Fax2Mail und Mail2Fax oder Sprachaufzeichnungen. Auch Sprachkonferenzen bis zu zehn Teilnehmer wollen separat gebucht werden. Für Anrufe ins österreichische Festnetz oder Mobilfunknetz können vergünstigte Minutenpakete erworben werden. Optional ist auch eine Integration mit Microsoft Teams verfügbar. Für das Hosting setzt der Anbieter auf Rechenzentren in Österreich.
Kompaas.tech (Eigenschreibweise „KOMPaaS“) ist ein Telekommunikationsanbieter, der aktuell in Deutschland, Österreich, Frankreich, Ungarn und der Slowakei vertreten ist. In Österreich, Ungarn und der Slowakei betreibt das Unternehmen zu diesem Zweck jeweils eigene Kommunikationsinfrastruktur. Seine Lösungen richten sich an kleine, mittlere und größere Unternehmenskunden. Die Paketpreise für Telefonminuten verhandelt der Anbieter dabei mit jedem Kunden individuell nach Gesprächsvolumen.
Die Virtuelle Telefonanlage des Anbieters bietet kostenlose Basisfunktionen wie Anrufmanagement und Anrufbeantworter, die mit kostenpflichtige Features wie Aufzeichnung, Sprach-Transkription oder dem automatisch zurückrufenden „Roboter-Kontrolleur“ ergänzt werden können. Auch eine Integration in verschiedene CRM-Systeme wird angeboten, die Zusammenarbeit mit Microsoft Teams ist ab September 2025 geplant.
2019 hatte sich T-Mobile Austria, hundertprozentige Tochter der Deutschen Telekom, mit der ehemaligen Liberty-Global-Tochter UPC zusammengeschlossen. Die so entstandene Magenta Telekom ist heute nach A1 der zweitgrößte Festnetzanbieter in Österreich, auch wenn sie keine exakte Kundenzahlen veröffentlicht. Laut eigenen Angaben erreicht das Unternehmen aber rund 1,6 Millionen Kunden (also fast ein Drittel der österreichischen Haushalte) mit Gigabit-Internet – darunter auch viele Unternehmen aller Größenordnungen.
Seine Cloud-Telefonanlage „AIC“ („All In Communication“) gibt es in den Ausprägungen Mobile (für mobile Endgeräte), Basic (für gemischte Endgeräte-Umgebungen bis 20 Teilnehmer) und Pro (für größere Installationen inklusive MPLS-Anbindung). Für Mobile und Basic empfiehlt das Unternehmen einen Business-Handytarif, aber auch andere Tarifkonstruktionen sind möglich. Die Anzahl unterstützter Endgeräte und SIP-Clients hängt dann vom gewählten Produkt ab, ebenso die Tarife für Inlands- und Auslandsverbindungen. Die Lösung kann mit weiteren Paketen und Diensten wie Microsoft Teams oder Managed Security kombiniert werden. Die von Magenta betriebenen Rechenzentren befinden sich in Österreich.
Die in Karlsruhe ansässige Starface GmbH versorgt ihre österreichischen Kunden über eine Dependance in Wien. Die Cloud-PBX des Unternehmens entspricht im Funktionsumfang weitgehend der aus Deutschland bekannten Variante, hat sich aber in den Konditionen dem österreichischen Markt angepasst. So wird der Basispreis jedem Kunden individuell angeboten, für Verbindungen ins österreichische Festnetz und ins österreichische Mobilfunknetz gibt es Minutenpakete.
Die Starface-Desktop-App bietet Funktionen wie Präsenzanzeige, Chat, CTI und sogar Bildschirmzugriffe auf andere Arbeitsplätze nach entsprechender Freigabe. Zusätzlich gibt es eine Smartphone-App für Android und iOS – Letztere unterstützt sogar den Auto-Modus „CarPlay“. Das Cloud-PBX-Angebot für Österreich betreibt der Anbieter in seinen deutschen Rechenzentren.
Der Grazer Breitbandanbieter hat Internet-Festnetzanschlüsse, Webhosting sowie VoIP-Telefonie für Privat- und Geschäftskunden im Sortiment. Zu letzterem Angebot zählt auch die virtuelle Telefonanlage „VBOX“, die das Unternehmen in seinem eigenen österreichischen Rechenzentrum betreibt. Wer stattdessen eine On-Premise-Lösung sucht, bekommt diese übrigens mit der verwandten stationären Lösung „SBOX“.
Zu den verschiedenen Basispaketen mit zwei, fünf, zehn oder 15 Nebenstellen lassen sich Freiminuten-Pakete hinzubuchen. Unter dem Schlagwort „Multidesking“ kann eine Nebenstelle auf bis zu vier Endgeräte (drei Telefongeräte plus eine Weiterleitung aufs Mobiltelefon) geleitet werden. Für CTI gibt es eine Weboberfläche, überdies bietet das Unternehmen kundenspezifische Softwareintegrationen und Erweiterungen an. Auf Wunsch ist auch eine Integration in Microsoft Teams möglich.
Der Schweizer Anbieter mit Sitz in Dübendorf, Kanton Zürich, adressiert nicht nur seinen eidgenössischen Heimatmarkt, sondern auch das Nachbarland Österreich. Seine Cloud-PBX lässt sich mit unterschiedlichen Flat-Paketen für den österreichischen Markt (also für Gesprächspartner im österreichischen Fest- und Mobilfunknetz) ergänzen, auch Pakete für Telefonate in die Nachbarländer sind verfügbar. Für Desktop und Smartphone bietet das Unternehmen jeweils eigene Client-Software unter dem Namen „Linkus“ an, zusätzlich lässt sich die Lösung auch in Microsoft Teams integrieren. Das Rechenzentrum, das sowohl den österreichischen als auch den Schweizer Markt versorgt, befindet sich in Deutschland, in Frankfurt/Main.
Der österreichische Telekommunikationsanbieter Yuutel (Eigenschreibweise „yuutel“) hat sich auf Business-Kommunikationslösungen für seine mittelständischen Kunden in der Alpenrepublik spezialisiert. Zu seinem Sortiment zählen mehrere IP-basierte Telefonielösungen – die Cloud-basierte Variante tritt unter dem Namen „yuuphone“ an und zielt insbesondere auf kleine und mittlere Unternehmenskunden ab. Das Basispaket ist auf zehn Teilnehmer ausgelegt und lässt sich dann um weitere Teilnehmer erweitern. Von denen kann jeder bis zu vier Endgeräte (davon drei mit Autoprovisionierung), zusätzlich bis zu drei Soft-Clients sowie einen webbasierten Client nutzen. Minuten-Paketpreise bietet yuutel seinen Kunden auf individueller Basis an. Zusatzfunktionen wie IVR oder eine CTI-Desktop-App gibt es gegen Aufpreis. Bei Bedarf steht zudem die Integration in Microsoft Teams zur Wahl. Gehostet werden die Angebote in Rechenzentren in Österreich.
Der in Harmstorf bei Hamburg ansässige Anbieter Xelion vermarktet seine cloudbasierte Telefonanlage nicht selbst, sondern über Systempartner. In Österreich sind dies die Wiener ADN Distribution GmbH, die im steyrischen Wundschuh ansässige Avad GmbH - Distribution & Networking, die Berger-Communication GmbH aus St. Veit, Kärnten sowie die Wiener Xvoice UC. Die jeweiligen Dienst- und Minutenpreise kalkulieren diese Unternehmen selbst, zum Teil mit weiteren einbezogenen Kommunikationsbetreibern, sodass die Angaben in unserer Marktübersicht nur als Anhaltspunkt gedacht sind.
Die technischen Eigenschaften sind jedoch jeweils gleich und umfassen die Unterstützung für bis zu drei Endgeräte plus einen Soft-Client und eine Smartphone-App. Für Desktop-Rechner und Mobiltelefone liefert Xelion eine eigene, selbst entwickelte App. Auch für Videokonferenzen und Bildschirm-Sharing bietet Xelion eigene Software-Lösungen an. Zudem zeichnet sich seine Plattform durch umfangreiche CRM-Integrationen, Call-Center-Funktionen und Sprach-Transkribierung aus. Betrieben wird die Lösung in drei georedundanten Rechenzentren an deutschen Standorten.