Kein Wunder also, dass der Gebraucht-Markt 2020 förmlich explodiert ist und den Refurbishern und ihren Partnern im Fachhandel die Geräte regelrecht aus der Hand gerissen wurden. Sowohl von Privatkunden, die etwa günstige Geräte für das Homeschooling brauchten, noch viel mehr jedoch von Unternehmen, die in verschiedensten Bereichen Anbindungen von der Zentrale ins Homeoffice schaffen mussten. Zwar ebbte der steile Aufstieg 2021 wieder etwas ab, aber das Wachstum geht nun auf höherem Niveau weiter. „Wir hatten Befürchtungen, dass sich der Trend zeitnah umkehrt, was sich aber nicht bewahrheitet hat“, beschreibt Marco Kuhn, Vertriebsleiter beim Refurbisher bb-net, die weiterhin positive Ausgangslage im vergangenen Jahr.
Das zeigt, dass zahlreiche der fast schon zwangsweise zum Wechsel auf gebrauchte Geräte getriebenen Kunden diese aufgrund der positiven Erfahrungen inzwischen als feste Alternative betrachten. Gerade im Business-Bereich, in dem die Anforderungen deutlich höher sind als bei den Endkunden. Neben entsprechender Business-Hardware als Ausgangsmaterial setzt das dementsprechend professionelle Prüf- und Wiederaufbereitungsprozesse voraus, wie sie Refurbisher schon seit Jahren etabliert haben, um die Geräte anschließend über ihre Partnerprogramme im Fachhandel wieder zu vertreiben.
Dabei geht es nicht nur um Laptops, auch generalüberholte Monitore sind beispielsweise aktuell sehr gefragt. Einerseits weil hier die Engpässe weiterhin besonders drängend sind, andererseits weil sie sich in Kombination mit kompakten Rechnern gut zu etwas höherwertigen Dauer-Heimarbeitsplätzen eignen. Selbst der Desktop erlebt dabei eine kleine Renaissance. „Mobile Geräte eignen sich nun mal nicht überall und der deutliche Preisunterschied ist ein weiteres Kaufargument – speziell bei gebrauchten Desktops PCs“, erklärt das GSD-Chef Ralf Schweitzer. Deshalb könne es im neuen Jahr nach seiner Einschätzung sogar zeitweise zu einer Knappheit bei Desktops kommen.