Gebraucht statt neu

Die grünen Problemlöser

17. Februar 2022, 15:04 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Gebrauchte Hardware mit Windows 11 noch Mangelware

Stefan Müller, Director of Service International der Technogroup IT-Service
„Dass der CO2-Ausstoß vermindert wird, ist kein nice to have mehr, sondern ein Muss. Durch unser Geschäftsmodell der herstellerunabhängigen Wartung, die daraus resultierende längere Lebensdauer von Hardware sowie durch refurbished Hardware werden aktiv Emissionen eingespart, weil Produktionsabläufe wegfallen.“ Stefan Müller, Technogroup IT-Service
© Technogroup IT-Service

Etwas anders ist die Lage bei der Hardware, wo ein Großteil der aktuell im Kreislauf befindlichen Systeme noch nicht die rigiden Anforderungen des neuen Betriebssystems erfüllt. Dennoch habe auch diese mit der verbleibenden Restlaufzeit von Windows 10 noch gute 3 Jahre vor sich und schon bei den nächsten Generationen gebrauchter Geräte wird der Anteil der Upgrade-fähigen PCs deutlich steigen. Zugleich hoffen die Refurbisher noch auf ein Einlenken von Microsoft. „Es wäre nicht verwunderlich, wenn Microsoft hier nochmal nachjustiert und gegebenenfalls eine leicht abgespeckte Version zur Verfügung stellt, da die Kritik an dieser Vorgehensweise groß und alles andere als nachhaltig ist“, prognostiziert Marco Kuhn von der bb-net.Damit spricht er gleich noch einen weiteren immer wichtiger werdenden Faktor im Gebrauchtmarkt an: Die Nachhaltigkeit. War sie beim Verkauf gebrauchter IT lange Zeit nur ein netter Nebeneffekt, spielt sie inzwischen für viele Unternehmen, auch aufgrund der erweiterten EU-Berichtspflicht, eine handfeste Rolle bei der Kaufentscheidung. Im öffentlichen Sektor wird das künftig sogar teilweise über strengere Vergaberichtlinien vorgeschrieben.

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U-S-C Peter Reiner
„Auch wenn jetzt manche Gebrauchtsoftwarehändler meinen, mit großen Marketingsprüchen auf den „Nachhaltigkeits-Zug“ aufspringen zu müssen, ist das bezüglich des Gebrauchtsoftwaremarkts aus meiner Sicht „Greenwashing“.  Mag sein, dass auch einige Kunden darauf anspringen, aber mal ehrlich, wo liegt de facto der „Nachhaltigkeitsunterschied“ zwischen dem Download einer gebrauchten Software und einer neuen Software?“ Peter Reiner, USC
© U-S-C

Da ein Großteil des Energieverbrauchs, der CO2-Belastung und sonstigen Verschmutzung in der Herstellung der Geräte entsteht, ist die Verlängerung des Lebenszyklus die effizienteste Möglichkeit, den ökologischen Fußabdruck erheblich zu verringern – und zugleich sogar noch zu sparen. „Ich bin der Meinung, dass Nachhaltigkeit für viele Menschen so in den Fokus gerückt ist, dass deswegen sogar explizit aufbereitete Geräte gekauft werden und nicht mehr nur als die preisliche Alternative“, bestätigt Ralf Schweitzer diesen Trend.

Trotz aller Fortschritte in den letzten Jahren ist der IT-Bereich zwar weit davon entfernt, dass es genauso normal ist, sich gebrauchte Hard- und Software zu kaufen wie gebrauchte Autos. Doch der Weg dahin ist eingeschlagen und wird immer breiter. Das bietet dem Fachhandel und Systemhäusern für die nächsten Jahre mannigfaltiges neues Absatzpotenzial mit zudem guten Margen, die sie sich ohne großen Aufwand erschließen können.


  1. Die grünen Problemlöser
  2. Der Desktop erlebt seine Auferstehung
  3. Gute Margen mit Chance auf Service-Zusatz
  4. Gebrauchte On-Premises-Lizenzen zum Schnäppchenpreis
  5. Gebrauchte Hardware mit Windows 11 noch Mangelware

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