Große Chancen erhofft sich der Hersteller auch durch ein völlig neues Produkt aus seinem riesigen Portfolio, das auf der Münchner Roadshow für Furore sorgte. Das von Kyocera Document Solutions Japan entwickelte Übersetzungs-Device beherrscht 134 Sprachen. Hardwareseitig besteht das Paket aus einem kleinen Gerät, zwei Mikrophonen, einem Projektor und einer Plexiglas-Scheibe mit einer Projektionsfolie. Letztere kann aber auch auf eine bereits vorhandene Plexiglas-Wand, beispielsweise an einem Behörden- oder Bankschalter oder einer Kasse aufgebracht werden. Das Device hat lediglich sieben Tasten, die für die gängigen Sprachen vorbelegt werden können.
Für die Übersetzung nutzt die Lösung Google Translate in der Bezahlversion, die laut Hersteller eine Genauigkeit von rund 96 Prozent liefern soll. Der Behördenmitarbeiter und der Kunde sprechen jeweils in ihrer Sprache in das Mikrophon auf ihrer Seite und bekommen ihren Text wie auch die Antwort des Gesprächspartners dann ihrer Sprache auf die Scheibe vor ihnen gebeamt. Das Gespräch kann auch aufgenommen, transkribiert und dann per QR-Code zum Download bereitgestellt werden.
Die Einsatzmöglichkeiten sind riesig und reichen von Polizei über Behörden, Banken, Ärzten, Schulen/Elterngespräche, und Gesundheitswesen bis zum Handel – überall dort, wo Mitarbeiter immer häufiger mit nicht deutschsprachigen Kunden zu tun haben. Aber auch für Menschen mit Hörproblemen sei die Lösung ideal, weil der Text zum Mitlesen auf der Plexiglas-Scheibe angezeigt werde, berichtet Petra Dilling, die das Gerät in München vorführte und jede Menge Fragen der Partner beantworten musste.
In all diesen Einsatzbereichen sind die Mitarbeiter in der Regel nicht mit einem Smartphone ausgestattet. Irgendeine Übersetzungs-App auf dem Smartphone kann außerdem schon aus Datenschutzgründen nicht genutzt werden. In Japan läuft die Lösung auf japanischen Servern und auch in Europa soll sie datenschutzkonform aus europäischen Rechenzentren kommen.
In Japan ist die Lösung bereits im Einsatz, in Deutschland will Kyocera das Paket noch in diesem Jahr, spätestens zum Ende des Geschäftsjahres im März 2026 anbieten. Es soll dann auch europaweit ausgerollt werden. Kyocera wird die Lösung indirekt über seine Partner vermarkten. Diese können sie als Produktpaket verkaufen oder ihren Kunden im as-a-Service-Modell anbieten. Bis dahin muss Kyocera aber noch das Pricing ausarbeiten. Einen Namen hat die pfiffige Lösung aber schon: „Kyocera Cotopat“.