Security Operations Center

Über echte Mehrwerte und die Suche nach dem Bezugsmodell

14. Dezember 2023, 8:00 Uhr | Autor: Daniel Werner / Redaktion: Diana Künstler
© kjekol/AdobeStock

Ein funktionierendes SOC ist für viele Unternehmen mittlerweile unverzichtbar. Doch nicht alle haben die Ressourcen, ihr eigenes Center aufzubauen und zu betreiben. Von der Komplexität des Betriebs bis hin zur Rolle externer Partner: wichtige Erkenntnisse, die den Erfolg eines SOC bestimmen.

Der Artikel beantwortet unter anderem folgende Fragen:

  • Was ist ein Security Operations Center (SOC) und warum ist es wichtig?
  • Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Unternehmen, ein SOC einzurichten?
  • Welche konkreten Vorteile bietet ein SOC für Unternehmen?
  • Warum ist SOC as a Service (SOCaaS) eine Option?
  • Wie unterscheiden sich interne und externe SOC-Modelle?
  • Welche Technologien werden im Rahmen eines SOC eingesetzt?
  • Wie kann ein SOC auf die individuellen Bedürfnisse eines Unternehmens zugeschnitten werden?
  • Welche Rolle spielt ein SOC bei der Bewältigung des Fachkräftemangels in der IT-Sicherheit?
  • Welche langfristigen Auswirkungen hat die Implementierung eines SOC auf Unternehmen?
  • Welchen Beitrag leistet ein SOC zur Schadensbegrenzung bei Cyberangriffen?

Das Security Operations Center (SOC) ist eine erste und extrem wichtige Maßnahme, um die IT-Infrastruktur von Unternehmen vor Cyberangriffen zu schützen. Dennoch wissen nicht alle betroffenen Organisationen, wie ein solches SOC sie schützt. Zudem ist der Betrieb eines SOC komplex und erfordert das Zusammenspiel von Know-how, Prozessen und Technologie. Dabei ist nicht jedes Unternehmen in der Lage, ein solches intern zu betreiben, sondern es werden externe Partner mit der Verwaltung beauftragt. In jedem Fall ist es für den Erfolg eines SOC wichtig, vor dem Aufbau einige wichtige Fragen zu beantworten.

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Warum ist ein SOC wichtig?

Ein SOC wirkt als Cybersecurity-Zentrale für die IT-Sicherheitsoperationen eines Unternehmens und führt alle relevanten Sicherheitsmaßnahmen an einem Ort zusammen. Auf diese Weise verringert sich das Risiko für Lücken zwischen den einzelnen Bereichen und Tools, da im Falle eines Angriffs oder einer Bedrohung das SOC für eine schnelle und effiziente Reaktion sorgt und den Schaden für das betroffene Unternehmen minimieren kann. Daher spielt es eine entscheidende Rolle bei einem präventiven und aktiven Sicherheitsmanagement. Mit Technologien wie Security Information and Event Management (SIEM), Intrusion Detection Systems (IDS), forensischen Tools und Threat Intelligence lassen sich SOC-Sicherheitsvorfälle schnell erkennen, analysieren und beseitigen. Da sich die Angriffsfläche für Unternehmen aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung von Prozessen und Diensten, der Zunahme hybrider Arbeitsformen und der Verlagerung von Daten in die Cloud vergrößert, nimmt die Schwachstellenquote für viele Unternehmen zu, sodass ein Security Operations Center zunehmend wichtiger wird, um der steigenden Bedrohungslage mit immer größeren Schäden Rechnung zu tragen.

Vielerorts hat sich die Cybersicherheit in den Unternehmen beziehungsweise deren IT organisch entwickelt – infolge der schrittweisen Adaption verschiedener Tools und Prozesse zur Verhinderung und Erkennung von Cyberangriffen sowie zur Bereitstellung von entsprechenden Abhilfemaßnahmen. Dies kann zu einer unübersichtlichen IT-Landschaft geführt haben, in der die verschiedenen Elemente nicht immer miteinander harmonieren.

In der heutigen Welt, in der sich die digitale Bedrohungslandschaft ständig vergrößert und weiterentwickelt, ist ein SOC deshalb unerlässlich, um Geschäftsdaten, Kundeninformationen und das Image zu schützen. Es ermöglicht einen integrierten Ansatz für die Cybersicherheit anstelle separater und unzusammenhängender Tools und gewährleistet die ganzheitliche Analyse von Angriffsmustern sowie einen konzertierten Ansatz zur Vorbeugung von Attacken und Behebung von etwaigen Schäden. Das SOC stellt jedem Unternehmen, das es einsetzt, exakt angepasste Sicherheitsmaßnahmen in Abhängigkeit von der individuellen IT-Landschaft sowie der Anzahl und dem Standort der unternehmenskritischen Anlagen zur Verfügung.

Wann sollte ein SOC der logische Schritt sein?

Obwohl viele Unternehmen bereits eigene Sicherheitspraktiken implementiert haben, sind sie bisweilen gezwungen, ihren Schutz weiter zu erhöhen, um neuen, raffinierten Methoden der Cyberkriminellen die Stirn bieten zu können. Doch wann ist ein Security Operations Center wirklich sinnvoll?

Sind auch nur geringe Störvorkommen bereits geschäftskritisch, lohnen sich Investitionen in SOC-Dienste, denn sie können nicht nur die bei einem erfolgreichen Angriff drohenden Ausfallzeiten verhindern, sondern auch die Resilienz erhöhen und schon bei den ersten Anzeichen einer Bedrohung für eine schnelle und angemessene Reaktion sorgen.
Um den Schutz der sensiblen Strukturen zu optimieren, entscheiden sich Unternehmen, die über die nötigen Ressourcen verfügen, für einen Sicherheitsbeauftragten, der sich auch mit der Entwicklung unternehmensweiter Sicherheitsrichtlinien und Standardarbeitsanweisungen beschäftigt. Bei kleineren Unternehmen oder wenn die personellen und finanziellen Mittel begrenzt sind, kann die Ursachenforschung nach einem Datenleck oder einer Sicherheitsverletzung langwierig sein, ebenso wie das Management von Vorfällen. Der Fachkräftemangel in der IT-Branche verschärft dieses Problem zusätzlich, sodass Sicherheitsteams oftmals nicht jedem Alarm und jedem drohenden Sicherheitsproblem nachgehen können.

Trotz des offensichtlichen Bedarfs scheuen dennoch viele Unternehmen die Einrichtung eines SOC – aus Sorge vor unkalkulierbaren Betriebskosten. Bestehen zudem keine Möglichkeiten, kritische Prozesse zu automatisieren, werden weitere Investitionen in Personal und Technologie befürchtet. Hier können SOC Managed Security Services eine passgenaue Lösung sein.

Schafft SOCaaS Freiheit und Kostenkontrolle?

Nicht alle Unternehmen haben die Ressourcen, ihr eigenes SOC intern aufzubauen und zu betreiben, denn der Aufbau und die Wartung erfordern erhebliche finanzielle Mittel sowie hochqualifiziertes Personal, das oft schwer zu finden ist. Daher kann ein ausgelagertes Managed SOC über externe Dienstleister wie Value Add-Distributoren eine gute Option sein, um eine kosteneffiziente und flexible Lösung zu erreichen. Diese verfügen über ein umfangreiches Portfolio von IT-Sicherheitsanbietern, so dass je nach individuellen Anforderungen die am besten geeignete Optionen ausgewählt werden kann. So liefert das Outsourcing professionellen Support zu vorhersehbaren und damit planbaren Kosten, wobei ein solches SOC-Nutzungsmodell je nach Bedarf durchaus variiert – so kann der Zugang zu Cybersicherheitsdiensten beispielsweise über ein monatliches Abonnement oder auch auf Projektbasis aufgesetzt werden. Neben dem Faktor Kosten können Unternehmen mit einem SOCaaS zudem auf eine bereits etablierte Infrastruktur und das Fachwissen eines externen Dienstleisters zugreifen. Auch der Aspekt der Skalierbarkeit ist wichtig, denn Sicherheitsanforderungen unterscheiden sich je nach Unternehmensgröße, Branche und spezifischen Anforderungen teilweise enorm. SOCaaS ist hier in der Lage, Lösungen flexibel anzupassen und zu skalieren, um mit der sich ständig verändernden Bedrohungslage Schritt zu halten. Letztendlich profitieren Unternehmen via SOCaaS somit von den neuesten Technologien und Best Practices, ohne selbst investieren zu müssen.

Fazit

Daniel Werner, Infinigate
Daniel Werner, Director Technical Services, Infinigate Group
© Infinigate

Experten von SOC-Lösungen sichern nicht nur zuverlässig die IT-Verfügbarkeit, sie bewerten auch regelmäßig die allgemeine IT-Sicherheitslage eines Unternehmens und implementieren, als Reaktion auf neue Cyberbedrohungen, bei Bedarf weitere Verbesserungen. Neben dem konstanten Schutz, der schnelleren Behebung von Schwachstellen und Sicherheitsproblemen sowie der kontinuierlichen Analyse der Bedrohungslandschaft bringt ein SOC auch indirekte, aber durchaus wichtige Vorteile mit sich: Hierzu zählen eine verbesserte Compliance, ein geringeres Risiko von Sicherheitsverletzungen, störungsfreie Servicelevel sowie eine höhere Reputation. Unternehmen, denen für eine interne SOC-Lösung Ressourcen und Know-how fehlen, können diese Aufgabe an einen Managed-Services-Anbieter delegieren, um professionelle Unterstützung bei maximaler Flexibilität zu erhalten.

Ob internes oder externes Modell – entscheidend ist die Erkenntnis, dass ein SOC eine entscheidende Verteidigungslinie für die Cybersicherheit von Unternehmen übernimmt. Es bietet einen 24-Stunden-Betrieb und garantiert damit eine rapide Reaktion auf sicherheitsrelevante Vorfälle mit Fachleuten, die in der Lage sind, Schäden zu begrenzen, indem sie verhindern, dass Cyberkriminelle Zugang zu sensiblen Daten erhalten.


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