Frage 1: Wie realisieren Sie Mobile-Device-Management bei Ihren Kunden?
Michael Mohrbacher, Business Manager: Das Management und insbesondere der Support des „Betriebssystemwildwuchs“ bei Mobile-Devices stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Nun geht es da-rum, Synergien zu nutzen und Betriebsszenarien zu optimieren. Mobile-Device-Management integriert sich dabei in ein breiter gedachtes Mobility-Management. Fachbereiche erwarten Mobility-Services – darin ist MDM nur ein Bestandteil.
Frage 2: Wollen Unternehmen wirklich ihre Devices managen? Oder geht es vielmehr um das Management von Apps und Daten?
Mohrbacher: Das ist eine Frage des Reifegrads der Prozessmobilisierung. Gehören die Geräte dem Unternehmen, ist ein reiner Device-Management-Ansatz noch ausreichend. Die Integration von Partnern und Lieferanten in Unternehmensprozesse wird aber erst durch einen Paradigmenwechsel möglich. Mobile-Application-Management schafft Flexibilität und sichert Apps und Daten auch auf unternehmensfremden Geräten.
Frage 3: Ist die Bezeichnung Mobile-Device-Management in diesem Zusammenhang überhaupt ausreichend?
Mohrbacher: Mobility-Management ist treffender und als eine Sammlung von Services zu verstehen. Die Verwaltung und Inventarisierung durch ein MDM ist dabei nur ein Puzzlestück und muss mit MAM, Mobile-Content-Management (MCM) etc. ergänzt werden. Die Fachbereiche möchten Geschäftsprozesse sicher mobilisieren und erwarten von der IT das passende Ökosystem – und dieses sollte nicht auf eigene Infrastruktur begrenzt sein.
Frage 4: Cloud vs. On-Premise-Architektur – welcher Infrastrukturansatz ist besser geeignet für den Betrieb einer MDM-Lösung?
Mohrbacher: Eigentlich geht es um die Frage der Effizienz, ohne beim Thema Sicherheit Abstriche machen zu müssen. Nur das MDM als SaaS zu betrachten wäre zu kurz gedacht. So sollte auch eine Bewertung stattfinden, ob Support und Administration ebenfalls extern bezogen werden, um den eigenen Helpdesk zu entlas-ten. Sensible Daten, wie S/MIME-Zertifikate oder ähnliches sollten aber die eigene Infrastruktur nicht verlassen.
Frage 5: BYOD („Bring Your Own Device“) oder lieber PUOCE („Private Use of Company Equipment“)? Welchen Ansatz empfehlen Sie Ihren Kunden?
Mohrbacher: Nicht nur rechtliche Aspekte beeinflussen eine BYOD-Strategie. Mit der privaten Nutzung von unternehmenseigener Hardware existieren schon Erfahrungen. Auch zeigen sich positive Effekte, durch sorgsameren Umgang mit den Geräten. Mobile Lösungen sollten grundsätzlich so gestaltet werden, dass durch Einbindung in ein MAM der sichere Einsatz auch auf nicht gemanagten Geräten möglich ist.