Zwar wurden auf dem MWC in Barcelona wie üblich neue Smartphones vorgestellt, wichtiger jedoch waren in diesem Jahr die jüngsten Entwicklungen zu Themen wie 5G und IoT.
Traditionell nutzen viele Hersteller die große Bühne in Barcelona, um die wichtigsten Smartphone-Neuerungen vorzustellen. Während Apple sich jedoch prinzipiell einen anderen Termin sucht, blieb diesmal auch Samsung die ganz große Neuerung schuldig. Doch auch ohne das neue Smartphone vom Samsung gab es sehenswerte Hardware zu bestaunen. Vor allem Huawei und Nokia freuten sich über die große Aufmerksamkeit für ihre neuesten Handys. Und auch für eher unbekannte Player im Smartphone-Markt war das Feld frei. Wirklich bahnbrechende Innovationen blieben jedoch aus.
Nicht zuletzt deshalb war es dieses Jahr deutlich spannender, was die Entscheider der Branche vor und hinter verschlossenen Türen bezüglich der Zukunft der digitalen Internet-Gesellschaft diskutierten. Zu den heißesten Themen gehörten der 5G-Standard, das Internet of Things (IoT), autonomes Fahren, Connected Home oder auch Blockchain. Dabei dürften einige wichtige und richtungsweisende Entscheidungen in den Meetings getroffen worden sein, wobei es mitunter noch dauern dürfte, bis die Öffentlichkeit von den Ergebnissen dieser Gespräche erfahren wird. Selbstverständlich gab es dennoch viele O-Töne und Verlautbarungen, die erkennen lassen, wohin sich die digitale Gesellschaft bewegt.
Ganz oben auf der Agenda stand bei vielen der kommende Mobilfunkstandard 5G. Die nächste Generation des Mobilfunks verspricht wesentlich mehr als einfach nur höhere Geschwindigkeiten für das mobile Internet-Vergnügen. Der Anspruch ist vielmehr ein ebenso rasantes wie omnipräsentes und latenzfreies Internet für alle, sprich: Mensch und Maschine. Geplant ist, dass die ersten 5G-Netze 2020 live sein werden. Unternehmen wie die Deutsche Telekom und Vodafone haben jedoch ambitionierte Pläne, den Start ein Jahr nach vorne zu ziehen. Das erste Standardpaket soll sogar bereits im Sommer 2018 stehen.
Günstig wird das Ganze für die am Rollout beteiligten Unternehmen und Organisationen allerdings nicht. Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, rechnet damit, dass ein EU-weiter Rollout bis zu 500 Milliarden Euro kosten könnte. Die Investitionen dürften sich dennoch auszahlen. „5G ist mehr als ein Standard“, betont Höttges. „5G ist ein Enabler“. Allerdings mahnt der Telekom-Boss auch, dass das 5G-Spektrum zu vernünftigen Konditionen bereitgestellt werden müsse. Mit diesen Forderungen ist er nicht allein. Beispielsweise fand auch Stephane Richard, CEO von Orange, klare Worte in Barcelona: „Wir brauchen exklusives Spektrum für 5G und das zu geringeren Kosten als bisher.“ Zudem sollten die Nutzungsrechte für 25 Jahre vergeben werden.