Immer mehr Rechenzentren werden von Hyperscalern betrieben. Aktuellen Marktzahlen zufolge liegt deren Anteil weltweit bereits über 40 Prozent - und steigt weiter. Hauptgrund sind die Unternehmen, die lieber Cloud-Dienste nutzen als in eigene Datacenter-Infrastruktur zu investieren.
Der Anteil der globalen Rechenzentren, die von Hyperscalern betrieben werden, wird immer größer. Aktuelle Zahlen der Synergy Research Group zufolge hat ihre Zahl bereits die 1.000er Marke überschritten.
Im vergangenen Jahr betrug danach der weltweite Anteil der von AWS, Microsoft und Google betriebenen Datacenter bereits 41 Prozent. Davon gehört rund die Hälfte den Hyperscalern, der Rest ist angemietet. Weitere 22 Prozent entfielen laut Synergy Research Group auf Colocation-Kapazitäten von Nicht-Hyperscalern, die restlichen 37 Prozent auf On-Premise-Rechencenter. Dies steht in krassem Gegensatz zur Situation vor sechs Jahren, als fast 60 Prozent der Kapazitäten noch in On-Premise-Einrichtungen untergebracht waren.
Die Analysten prognostizieren, dass sich der Trend so weiter fortsetzen wird. Bis zum Jahr 2029 soll die Gesamtkapazität aller Rechenzentren weiter rapide ansteigen, was sie in erster Linie auf den Anstieg der Hyperscale-Kapazität um fast das Dreifache zurückführen.
In den nächsten sechs Jahren wird deshalb der Anteil der von Hyperscalern betriebenen Rechencenter weltweit auf über 60 Prozent steigen. Der On-Premise-Anteil soll laut Synergy Research Group dadurch sukzessive auf 20 Prozent schrumpfen, obwohl die tatsächliche Kapazität der On-Premise-Rechenzentren relativ stabil bleiben wird.
Der Mix der Rechenzentrumskapazitäten sei von Region zu Region recht unterschiedlich, erläutert John Dinsdale, Chefanalyst der Synergy Research Group. So seien Rechenzentrumskapazitäten im Hyperscale-Format in den USA viel stärker verbreitet als in Europa oder in der APAC-Region. „Insgesamt gehen die Trends jedoch alle in die gleiche Richtung - und es ist leicht zu erkennen, was hinter diesen Trends steckt. Im Jahr 2012 gaben Unternehmen zwölfmal so viel für ihre Rechenzentrums-Hardware und -Software aus wie für Cloud-Infrastrukturdienste, während sie heute dreimal so viel für Cloud-Dienste ausgeben wie für ihre eigene Rechenzentrumsinfrastruktur,“ so Dinsdale.
Verstärkt werde dieser Trend durch das enorme Wachstum von SaaS und verbraucherorientierten digitalen Diensten wie Social Networking, E-Commerce und Online-Gaming. Das Ergebnis sei ein sprunghaftes Wachstum von Hyperscale-Rechenzentren, bemerkt Dinsdale. „Unternehmen entscheiden sich außerdem dafür, einen immer größeren Teil ihrer Rechenzentrumsausrüstung in Colocation-Einrichtungen unterzubringen, wodurch der Bedarf an Rechenzentrumskapazität vor Ort weiter sinkt“. Das Aufkommen generativer KI-Technologie und -Services werde diese Trends in den nächsten Jahren noch verstärken, da Hyperscale-Betreiber besser als die meisten Unternehmen in der Lage seien, KI-Operationen durchzuführen.