(mf) Spätestens seit Amazon im Spätsommer seinen App-Shop für Android auch in Deutschland geöffnet hat und damit Google Konkurrenz macht, dürfte klar sein, dass die Zukunft den mobilen Anwendungen gehört. Softwarehäuser mit Kompetenzen in der App-Entwicklung werden sich auch in den nächsten Jahren über dicke Auftragsbücher freuen können. Messen, Touristikverbände, die Industrie, das Handwerk oder Branchenverbände setzen verstärkt auf Apps. Im Zuge einer mobilen Strategie öffnen viele Unternehmen auch ihre Kernanwendungen wie ERP oder CRM für die Nutzung auf mobilen Endgeräten. »Apps gehören die Zukunft. Was seit gestern die Smartphone-Szene und heute die Tablets dominiert, wird morgen auch auf Desktop-PCs, Autos, Fernseher sowie das eine oder andere Haushaltsgerät übergreifen«, skizziert die App-Agentur Glanzkinder.
Von Betriebssystemen unabhängige Web-Apps werden insbesondere im Einsatz bei Anwender-Unternehmen eine große Rolle spielen. Noch aber werden überwiegend native Apps über die App-Shops von Apple, Google oder Amazon angeboten. Analysten raten Systemhäuser, sich auf verstärkte Nachfragen ihrer Kunden nach mobilen IT-Lösungen einzustellen. Die Integration mobiler Endgeräte in die Firmen-IT ist dabei meist nur der erste Schritt. Die Wünsche nach Applikationen, individuell so angepasst, dass sie auf Tablets und Smartphones von Geschäftsführern, Außendienstmitarbeitern oder in der Logistik Beschäftigten laufen, schließen sich an. Das erfordert viel Know-how und entsprechend Erfahrung. Große Systemhäuser wie Bechtle haben hierfür schon seit längerem Competence Center für mobile Lösungen aufgebaut, die neben Consulting auch Programmierungen und Implementierungen anbieten. Eine Signalwirkung für die steigende Bedeutung von Apps und mobilen Business-Applikationen ist die Beteiligung der Cancom AG am App-Entwickler Glanzkinder, der mit rund 30 Mitarbeitern zahlreiche Lösungen für Firmen wie Fujitsu, GE Deutschland oder Roto Fensterbau gebaut hat. Den letzten Baustein, nämlich System Apps, hat Cancom-Vorstand Klaus Weinmann mit dem Kauf von 49 Prozent an Glanzkinder seinem Mobile Solutions Portfolio hinzugefügt.