Während und nach Corona habe es erstmal einen Aufschwung gegeben „alle haben profitiert“, berichtet Tobias Schulte-Ostermann, Geschäftsführer des Systemhausverbunds CPN, im Gespräch mit connect professional. Inzwischen habe es aber auch einige Austritte wegen Geschäftsaufgaben gegeben. Das seien meist kleine Händler mit 1 bis 3 Mitarbeitern und einem extrem geringen Handelsvolumen. „Wir nennen sie Supporter, reine Dienstleister. Die haben den Fachkräftemangel genutzt und sich wieder fest anstellen lassen.“ Daneben habe es wenige Übernahmen innerhalb der Gruppe gegeben. „Wir haben einige Mitglieder mit wenig Umsatz verloren und dafür einige mit mehr Umsatz dazugewonnen.“
Der Markt sei aktuell abgeschwächt, weil die Kunden sparen. „Einige Budgets sind nicht mehr so groß, der Supportlevel wird nach unten gefahren“, so Schulte-Ostermann. Aber viele Systemhäuser hätten noch eine gute Auftragslage. „Es geht den Systemhäusern immer noch gut, Generalisten wie Spezialisten.“
Sein Ausblick ist dennoch verhalten: „Wir sehen aktuell schon eine Kaufzurückhaltung obwohl noch alle gut zu tun haben“.
Auch Systemhäuser haben Transformation verschlafen
Mittelständische Unternehmen hätten mit der Inflation, hohen Strom- und Lohn(neben)kosten und der irrsinnigen Bürokratie zu kämpfen. Einige seien in Kurzarbeit, andere verlagerten ihr Geschäft ins Ausland „Da überlegts du dir zweimal, für was du dein Geld ausgibst“, berichtet Thorsten Weimann, Gründer und Chef des Systemhauses Abtis, im Interview. Viele hätten noch gute Auftragsbestände und seien sich auch im Klaren darüber, dass sie transformieren müssen. Viele Mittelständler täten sich auch schwer, mit der rasanten technischen Entwicklung Schritt zu halten.
Die Schuld dafür gibt Weimann aber auch den Systemhäusern. Viele hätten sich selbst nicht weiterentwickelt und sich zu lange auf dem florierenden Hardware-Geschäft ausgeruht. „Viele Systemhäuser haben sich noch nicht einmal selbst transformiert."