Bei Thomas-Krenn laufen die Geschäfte dagegen gut - trotz der sich verschlechternden Wirtschaftslage. Für einen mittelständischen Server-Hersteller mit Sitz im bayerischen Wald keine Selbstverständlichkeit. „Wir werden 2023 wieder zweistellig wachsen“, so Thomas-Krenn-Chef Christoph Maier im Gespräch mit connect professional. „Wir wollen sowohl organisch als auch anorganisch wachsen, planen also auch Zukäufe.“
Auch er sehe aber, dass der Markt zunehmend schwieriger werde. Wegen der Kostenexplosion würden viele Unternehmen Investitionen zurückstellen und abwarten. „Besonders PCs liegen wie Blei in den Regalen“, so Maier.
Anders als im PC-Geschäft bei der Schwesterfirma Extra Computer laufe das Server-Geschäft bei Thomas-Krenn aber recht konstant. Nachfrage gebe es sogar aus der gebeutelten Baubranche, weil auch im gewerblichen Bereich Firmen nicht einfach bei der IT sparen können.“ Server seien zudem kein Hype-Thema wie manche Wellen im PC-Markt, so Maier. „Wir sind weder Profiteure noch Verlierer.“
ECOM wächst gegen den Trend
Bei ECOM entwickelt sich das Geschäft mit Komponenten und sogar mit PCs gegen den Markttrend erfreulich positiv, wie Vertriebsleiter Michael Christlmaier im Interview berichtet. Der Distributor konnte im laufenden Kalenderjahr die Umsätze gegenüber dem Vorjahr zwar nur minimal steigern, in der DACH-Region wuchs der Umsatz aber um satte 15 Prozent.
Sogar die Nachfrage von PC-Assemblierern sei nach einer Schwächephase 2022 im laufenden Kalenderjahr wieder auf dem Niveau von 2021. Auch die Nachfrage nach Komponenten sei zufriedenstellend. Im laufenden Geschäftsjahr lagen die Umsatzerlöse hier um 17 Prozent über dem Vorjahreszeitraum 2022 um 17 Prozent. Überproportionale Zuwächse verzeichne ECOM wegen Preiserhöhungen der Hersteller bei Festplatten, SSDs und Arbeitsspeichern.
Und während die Zahl der Geschäftsaufgaben und Insolvenzen im Markt zunimmt, hat ECOM laut Christmaier dieses Jahr sogar 6 Prozent mehr kaufenden Händler.
Für den Rest des Jahres rechnet der Vertriebsleiter wegen der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten aber mit eher verhaltener Nachfrage. In bestimmten Produktgruppen zeichneten sich zudem Lieferschwierigkeiten und Preissteigerungen ab.