Der Arbeitsplatz der Zukunft steht in den Startlöchern und die Nutzung mobiler Endgeräte ist im Unternehmensumfeld auf dem Vormarsch. Auf den ersten Blick scheint das stationäre Desktop-Telefon eher wie ein Relikt, fehlt ihm doch die Flexibilität und Leistungsfähigkeit von Smartphones.
Doch gerade aufgrund seiner klassischen Werte kommt ihm weiterhin eine wichtige Position in der Unternehmenskommunikation zu – wenn auch nicht die zentrale.
Arbeitsplatz der Zukunft, Arbeiten 4.0 oder The new way of working – viele Begriffe für eine Entwicklung: die voranschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt. Aktuell bleiben nur die wenigsten Branchen davon unberührt, wenn die Digitale Transformation immer weitere Kreise zieht. In der Gastronomie, der Fertigung oder im Logistikwesen – ITK-Lösungen auf Basis neuer Technologien durchdringen die unterschiedlichsten Zweige, treiben rasante Veränderungen voran und können nicht zuletzt Berufsbilder obsolet machen und neue hervorbringen. Chancen sowie Herausforderungen halten sich in dieser Welt im Wandel die Waage.
Eine Transformation wird im Zuge der Digitalisierung auch der Büroalltag erfahren. Denn mobile Endgeräte und Unified Communications sollen den Schreibtischplatz deutlich flexibler gestalten – bis hin zur kompletten Loslösung vom stationären Konzept. Zwar sorgen Smartphones und Tablets schon heute für erste Einflüsse dieser neuen Agilität, in deutschen Büros lässt der Arbeitsplatz der Zukunft jedoch oft noch auf sich warten. „Wenn wir die Aspekte in ihrer Gesamtheit betrachten, sehen wir am deutschen Markt noch eher wenige Unternehmen, die entsprechende Installationen realisiert haben“, sagt Johannes Nowak, Director Marketing SMB bei Mitel, in Hinblick auf den Einsatz von UCC-Lösungen. „Diese Beobachtung unterstützt auch eine kürzlich durchgeführte Bitkom-Studie.“ Sie zeige, dass eine flächendeckende Umsetzung im deutschen Markt noch weit entfernt sei, besonders im Mittelstand. Eine Einschätzung, die auch Martin Böker, Director Enterprise Business Devision bei Samsung Electronics, teilt: „Der Arbeitsplatz ist heute deutlich mobiler und vernetzter als er es noch vor zwei Jahren war. Dennoch schöpfen die meisten deutschen Unternehmen die Potenziale der Digitalisierung in diesem Bereich noch nicht voll aus.“ Die technologischen Voraussetzungen für neue Formen der Kollaboration und flexible Arbeitsmodelle seien bereits da. „Allerdings versperren IT-Sicherheitsvorschriften vielerorts noch den Weg zum Arbeitsplatz der Zukunft“, erklärt der Samsung-Manager.
„Grenzen verschwinden“
Zahlreiche Branchenkenner sind sich trotz der Verzögerungen einig, dass gerade die zunehmende Mobilität der Nutzer im privaten Umfeld auch die Arbeitswelt auf kurz oder lang verändern wird. „Das digital vernetzte Leben macht nicht einfach vor den Firmentoren halt“, so Böker. Besonders Millennials, jene Generation, die etwa zwischen 1980 und 1999 geboren wurde, soll letztendlich entsprechende Technologien und Arbeitsweisen in das Unternehmensumfeld tragen. „Die Grenzen zwischen Büro, der Arbeit unterwegs und dem Arbeitsplatz zu Hause verschwinden, wenn auch in Deutschland sehr langsam“, erklärt Kai Schulte, Senior Manager Central Europe, Technical Sales bei Blackberry.
Einen pauschalen Unterschied zwischen Mittelstand sowie dem Enterprise-Bereich gibt es bei dieser Entwicklung hingegen nicht. Sicherlich, Konzerne greifen auf größere Ressourcen zurück, um entsprechende Projekte anzutreiben. Der Mittelstand ist jedoch flexibler und kann Lösungen schneller im kompletten Unternehmen ausrollen – nicht nur in einzelnen Abteilungen und Schritt für Schritt. „Lange galt groß schlägt klein. Im digitalen Zeitalter gilt jedoch: schnell schlägt langsam“, konstatiert Böker. Einen deutlichen Unterschied kann allerdings die Branche machen. „Vor allem in Unternehmen der sogenannten regulierten Industrien sind andere Sicherheits- und Archivierungs-Anforderungen anzutreffen“, sagt Schulte. „Daten müssen sowohl stationär im Unternehmen sowie beim Versand über Mobilfunk-Netzwerke wesentlich besser abgesichert werden, auch beim Umgang mit Dokumenten über externe Partner.“