Mit einem Besucher- und Ausstellerplus ist vergangene Woche die Consumer Electronics Show zu Ende gegangen. 141.000 Besucher kamen laut Veranstalter nach Las Vegas, um sich die neuesten Tech-Trends und CE-Highlights für das gerade angelaufenen Jahr anzusehen.
Mehr Besucher und mehr Aussteller als im Vorjahr verzeichnete die Abschlussbilanz der CES 2025 vergangene Woche in Las Vegas. Laut Messeveranstalter waren 141.000 Besucher aus aller Welt auf der CE-Leitmesse unterwegs, die traditionelle die Trends für das frisch angelaufenen Jahr setzt.
Mit gut 10.000 mehr Besuchern als 2024 blieb die CES 2025 aber immer noch deutlich unter den Rekordzahlen aus Vor-Corona-Zeiten zurück. Im Januar 2020, kurz vor Beginn des ersten Lockdowns hatte die Messe noch 171.000 Teilnehmer angzogen.
Mehr als 4.500 Aussteller zeigten auf der CES Tech-Innovationen und Produktneuheiten nicht nur aus den Bereichen Unterhaltungselektronik und Smart Home, sondern auch Healthcare, Mobility, Energie und Nachhaltigkeit.
In den letzten Jahren haben sich auch immer mehr Fahrzeug-Hersteller auf der CES breit gemacht. Dieses Jahr waren unter anderem BMW, John Deere, Honda, Suzuki, Waymo, Xpeng AeroHT und Volvo vertreten. So stellte das Gemeinschaftsunternehmen von Honda und Sony einen Prototyp des gemeinsam entwickelten Elektroautos „Afeela 1“ mit intelligentem Fahrerassistenzsystem vor, der dieses Jahr schon bestellt werden kann.
Eine entscheidende Rolle spielte auf der diesjährigen CES das Thema Künstliche Intelligenz, ohne das kaum ein Produkt mehr auskommt. Von KI-gesteuerten Produktivitätstools bis hin zu bahnbrechenden medizinischen Neuheiten – die vorgestellten Produkte und Services belegten, dass künstliche Intelligenz längst mehr als nur ein Technologietrend ist, sondern eine transformative Kraft, die alle Aspekte des Lebens verändert.
Gut 1.400 Startups aus 39 Ländern waren im Eureka Park der CES vertreten und zeigten Innovationen aus Bereichen wie AI, Digital Health und Nachhaltigkeit.
Nvidia verschiebt die KI-Grenzen
Ein Höhepunkt war der Auftritt des charismatischen Nvidia-Chefs Jensen Huang. Der CEO präsentierte unter anderem die neue Power-Grafikkarte „GeForce RTX 50“, und den Echtzeit-Assistenten „Agentic AI“. Huang zeigte auf der CES außerdem wie Nvidia einen KI-Supercomputer auf Schreibtischformat geschrumpft hat (connect professional berichtete). Er präsentierte einen kompakten PC namens „Project Digits“ mit dem nach der Vorstellung von Nvidia Millionen Entwickler, Datenwissenschaftler oder auch Studenten künftig an aufwendigen KI-Modellen arbeiten können. Das Gerät zum Preis ab 3.000 Dollar soll voraussichtlich schon ab Mai von mehreren Herstellern angeboten werden. Im Inneren steckt Nvidias „Grace Blackwell Superchip“ namens „GB10“.
„KI wird in jeder Anwendung und in jeder Branche zum Mainstream werden. Mit Project Digits kommt der Grace Blackwell Superchip zu Millionen von Entwicklern“, erklärte Huang. Nvidia werde „einen KI-Supercomputer auf dem Schreibtisch eines jeden Datenwissenschaftlers, KI-Forschers und Studenten platzieren“.
Huang präsentierte auch das Cosmos World Foundation Model und generative KI-Tools, um die Navigation in der Robotik voranzutreiben. In einer Partnerschaft mit Toyota will Nvidia zudem autonome Fahrzeuge der nächsten Generation mittels „Nvidia DriveOS“ entwickeln.
KI ist immer und überall
Auch bei Samsung dreht sich alles um KI. Der koreanische Hersteller will mit seiner Vision „AI for All“ Künstliche Intelligenz jeden Tag und überall verfügbar machen. So hat Samsung KI-Features in seine TV-Geräte gepackt, mit denen sich beispielsweise Inhalte und Umgebungsfaktoren analysieren lassen, um die Bild- und Tonqualität in Echtzeit zu optimieren. Zusätzlich sind verschiedene KI-Copilot-Dienste, wie zum Beispiel personalisierte Content-Empfehlungen, direkt über den Bildschirm abrufbar.
LG Electronics enthüllte auf der CES seine neuesten OLED-TVs, die ebenfals KI nutzen, um Bild und Ton zu optimieren. So können sich die Modelle der neuen „OLED Evo TV“-Serie mithilfe intelligenter Funktionen die Vorlieben der Nutzer merken und beispielsweise weitere Inhalte empfehlen.
Roborock stellte gleich eine ganze Palette neuer Saugroboter vor. Das Highlight, der neue „Saros Z70“, verfügt über einen sechsachsigen Arm, um kleine Gegenstände wie Socken oder Handtücher bis 300 Gramm aufheben und aufräumen zu können.
Aufrollbare Notebooks und noch mehr KI
Auch in der IT gab es auf der CES jede Menge Neuheiten von den Chip-Riesen wie auch den PC-Herstellern.
So stellte Intel neue CPUs- seiner „Arrow Lake“-Generation für Notebooks und PCs sowie Arrow-Lake-HX für Gaming-Notebooks und mobile Workstations vor. Die „Core Ultra 200V“-Prozessoren sind für den professionellen Einsatz in Unternehmen konzipiert und sollen verbesserte Leistung und Energieeffizienz bieten sowie eine umfassende Unterstützung für Microsofts Copilot+. Zudem sind Sicherheitsfunktionen integriert, die durch die vPro-Technologie eine einfache Verwaltung moderner IT-Infrastrukturen gewährleisten sollen.
AMD präsentierte die neue „Ryzen X3“-Prozessoren für PCs und Notebooks mit bis zu 16 Kernen, neue CPUs für Gaming-Handhelds sowie AI-Prozessoren für mobile Rechner und Mini-PCs.
Die PC-Hardware-Hersteller von Acer und Asus über HP bis Lenovo hatten auf der CES ebenfalls ihre neuesten Modelle dabei – natürlich alle mit KI-Funktionen.
Ein Highlight war der neuartige „ThinkBook Plus Gen 6 Rollable” – laut Lenovo der „weltweit erste AI PC mit aufrollbarem Display“. Bei dem Notebook lässt sich das 14-Zoll-Display per Tastendruck oder Handgeste auf 16,7 Zoll ausrollen. Das „ThinkBook Plus Gen 6 Rollable“ soll bereits ab August 2025 verfügbar sein. Der voraussichtliche Startpreis liegt bei 2.799 Euro (ohne MwSt.).