Die Bewertung der Cloud-PBX-Lösungen basiert auf einer ausgefeilten und praxisnahen Test-Methodik. Dabei wird sowohl die Telefoniequalität als auch die Stabilität der Anschlüsse gemessen.
Den umfangreichsten und anspruchsvollsten Cloud-PBX-Test im Markt haben wir gemeinsam mit unserem Netztest-Partner zafaco realisiert. Ihre Expertise haben die Benchmarking-Profis bereits in zahlreichen Netztests und mittlerweile im dritten Jahr in Folge auch im Rahmen unseres Cloud-PBX-Tests bewiesen.
Erweiterte Methodik berücksichtigt auch Stabilität
Für unseren Test hat zafaco zwischen dem 23.09.2024 und dem 20.10.2024 insgesamt 310.922 aktive Messungen durchgeführt. Gegenüber dem Vorjahr wurde die Testmethodik deutlich weiterentwickelt. Sie enthält nun auch ein kontinuierliches Monitoring der Verfügbarkeiten der Cloud-PBX-Produkte. Dies wurde während des gesamtes Testzeitraums alle zwei Minuten rund um die Uhr (mit Ausnahme vorher definierter Wartungsfenster) durch Anmeldung am SIP-Server des jeweiligen Anbieters kontrolliert.
Die Stabilität fließt mit einer Gewichtung von 20 Prozent in die Gesamtbewertung ein, und basiert auf 134.399 Testverbindungen. Gerade für Unternehmen, die auf eine ständige Erreichbarkeit angewiesen sind, ist dieser Wert sehr wichtig.
Vier Verbindungsszenarien
Zusätzlich wurden in den vier Szenarien On-Net (innerhalb der eigenen Cloud-PBX), Off-Net (zwischen den Cloud-PBX-Anbietern), Off-Net Fixed (von und ins nationale Festnetz) sowie Off-Net Mobile (von und in die vier nationalen Mobilfunknetze von Telekom, O2 Telefónica, Vodafone und 1&1) insgesamt 50 Qualitätskennwerte und neun Verkehrsbeziehungen analysiert.
Das Kriterium Telefonie bewertet die Qualität der Sprachverbindungen und berücksichtigt dabei verschiedene Faktoren wie Sprachqualität, Verzögerung (Latenz) und Zuverlässigkeit der Verbindungen. Diese Aspekte sind entscheidend, da die Telefoniequalität ein wesentlicher Indikator für die Gesamtleistung eines Cloud-PBX-Anbieters ist.
Unternehmens-Zentrale und Homeoffice-Außenstellen
Das Mess-Set-up des Tests sieht anwendungsnahe Szenarien vor, die eine Produktnutzung sowohl an einem zentralen Unternehmensstandort („Office“) als auch für mobiles Arbeiten an weiteren „Homeoffice“-Standorten betrachtet. Über Deutschland verteilt werden dazu exklusiv für die Messungen Privatkunden- (Homeoffice) und Geschäftskunden-Breitbandanschlüsse (Office) genutzt.
Für Verbindungen des Standorttyps Office werden bis zu acht parallele Verbindungen hergestellt, während beim Standorttyp Homeoffice bis zu zwei parallele Verbindungen möglich sind. Die Ende-zu-Ende- Sprachqualität jeder Verbindung wird auf Basis von HD-Voice gemessen. Der verwendete Voice-Messclient unterstützt die Audio-Codecs G.722 und G.711 als Fallback-Option für die Cloud-PBX- und Festnetzseite. Im Mobilfunkbereich werden die Codecs EVS, AMR-Wideband und AMR verwendet.
Regional verteilte Mess-Standorte
Die „Homeoffice“-Standorte waren über vier Städte in Deutschland regional verteilt und über unterschiedliche Privatkunden-Internetprodukte realisiert. So lassen sich die Qualitätsparameter in realitätsnahen, gemischten Umgebungen ermitteln, wie sie für Homeoffice und mobiles Arbeiten von Bedeutung sind. Dabei ist ein typisches und wichtiges Nutzungsszenario die gleichzeitige Nutzung von Telefonie und Datenübertragung durch Up- und Downloads. Zu diesem Zweck wurden Sprachqualitätsmessungen bei parallelem Up- und Download in die Tests integriert. So lassen sich Informationen darüber gewinnen, ob bei voller Bandbreitenauslastung eine Priorisierung der Sprachdaten erfolgt.
Die Festnetzanschlüsse, zu denen waren über elf Städte in Deutschland regional verteilt und über marktrelevante überregionale Anbieter realisiert. Die stationären Anschlüsse der vier Mobilfunknetzbetreiber hat zafaco über sieben Städte in Deutschland regional verteilt. Die Netzqualität wurde in verschiedenen Kategorien wie Mobilfunk zu Festnetz und Festnetz zu Mobilfunk auf Basis von insgesamt 14 Unterkategorien bewertet.
Ende-zu-Ende-Qualitätsmessungen
Ein wichtiger Aspekt der Testmethodik ist, dass Ende-zu-Ende-Sprachqualitätsmessungen in einer realen, gemischten Umgebung stattfinden. Dazu werden die netzinternen und netzübergreifenden Verbindungen über Nutzerschnittstellen aufgebaut. Anschließend übertragen die Messeinrichtungen Standard-ITU-T-Sprachproben männlicher und weiblicher Stimmen in beide Kommunikationsrichtungen und vergleichen diese automatisiert mit den Originalen.
Die Telefonie trägt auf Basis der Auswertung von 176.523 Testverbindungen mit einem Anteil von 80 Prozent zur Gesamtwertung bei.