Es war ein herausforderndes Jahr für die Distribution“, bringt es auch die GfK-Distributionsexpertin Tatjana Wismeth auf den Punkt. „Wir sehen YtD, also einschließlich Oktober 2023, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Nachfragerückgang von rund 10 Prozent, beim Umsatz waren es minus 9 Prozent.“
Den stärksten Rückgang verzeichneten die Distributoren in den Sommermonaten, Juli und August 2023. Die letzten Wochen zeigten dagegen bereits wieder eine deutliche Verbesserung: „Es gab Oktoberwochen, die haben die ganzen Vorjahre übertroffen“, so Wismeth. Sie habe daher auch eine positive Erwartung ans Jahresendgeschäft. Das werde „gut“, aber nicht „herausragend“ ausfallen.
Für das kommende Jahr sieht sie die deutsche Distribution aber gut aufgestellt. „Die Distribution hat in der Pandemie extrem profitiert und sich als verlässlicher Partner etabliert. Wegen der guten Lieferfähigkeit konnten sie sich zum Teil auch neue Bereiche erschließen.“ So habe sich der Kundenmix der Distributoren laut Wismeth sehr positiv entwickelt. Sie hätten über die Jahre ihren B2B-Anteil deutlich ausgebaut, hier sei die Nachfrage stabiler.
Sie sehe auch eine vermehrte Diversifikation der Distributoren. „Sie sind sehr aktiv auf der Suche nach neuen Produkten und neuen Märkten.“ Seit der Pandemie würden 5 Prozent mehr Produkte in der Distribution vertrieben.
Für die meisten Produktgruppen sei die Bilanz allerdings aktuell noch negativ im Vergleich zu den Vorjahren. Während IT-Produkte in der Distribution YtD um 11 Prozent rückläufig waren und TK noch minus 4 Prozent, sei zumindest das Geschäft mit Consumer Electronics um 7 Prozent gewachsen. Services spielen eine zunehmend wichtige Rolle in der Distribution, auch für die Broadliner. Ihr Anteil lag zuletzt bei rund 19 Prozent und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozentpunkte.
Einen leichten Aufschwung registrierten die Distributoren im PC-Geschäft. Laut Wismeth ziehe aktuell die Desktop-Nachfrage wieder leicht an, auch Hardware-Komponenten und Communication Devices legten zu. „Wir sehen auch erste Replacement-Tendenzen bei Clients.“ Im Gesamtjahr sei der Absatz noch negativ, YtD 18 Prozent, aber im Vergleich zu 2019 betrage das Minus nur noch 3 Prozent, so die GfK-Expertin.