Die seit 1999 aktive Marke Versatel zählt seit 2014 zu United Internet und firmiert seit 2016 als „1&1 Versatel“. Das Unternehmen betreibt ein eigenes Glasfasernetz in 350 deutschen Städten. Der Mutterkonzern 1&1 nennt für sein Geschäftsjahr 2023 rund 28,5 Millionen Kundenverträge. Diese Zahl umfasst Festnetz- und Mobilfunkanschlüsse für Privat- und Geschäftskunden gleichermaßen.
Für seine Cloud-PBX-Lösung setzt 1&1 Versatel auf die Lösung „Ring Central“ des gleichnamigen US-Anbieters. Dieser ist seit 1999 in den USA aktiv und seit 2020 mit einem eigenen Rechenzentrum auch in Deutschland vertreten. Der Namenszusatz „mit 1&1 Connected Calls“ weist darauf hin, dass 1&1 diese Cloudtelefonie-Lösung mit seiner eigenen Festnetz- und Mobilfunk-Infrastruktur verbunden hat – inklusive „One Numbering“, also der Einbeziehung von Mobiltelefonen als Nebenstellen. Die Basislösung RingCentral steuert darüber hinaus UCC-Funktionen (Unified Communications and Collaboration) bei, inklusive Audio- und Videokonferenzen, Filesharing, Präsenzanzeigen und vielem mehr. Überdies erfüllt RingCentral eine Vielzahl von Sicherheits-Zertifizierungen inklusive dem sogenannten C5-Testat („Cloud Computing Compliance Criteria Catalogue“)1 des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, BSI.
Der im Jahr 2000 in den USA gegründete Kommunikationsanbieter ist nach der Übernahme des deutschen Anbieters Tenovis im Jahr 2004 auch hierzulande vertreten. 2009 kaufte das Unternehmen zudem des Enterprise-Sparte des kanadischen Telekommunikationsausrüsters Nortel zu. Der Anbieter hat namhafte Großkunden in seiner Referenzliste und unterstützt nach eigenen Angaben mit seinen Lösungen rund sechs Millionen Contact-Center-Plätze weltweit.
Die Lösung „Cloud Office Premium“ bezeichnet der Anbieter als „All-in-one-Cloud-Kommunikation“, die Telefonie und UCC-Funktionen vereint. Neben der in unserer Übersicht berücksichtigten Premium-Version für 23,99 Euro/Monat gibt es mit „Essentials“ und „Standard“ auch günstigere Varianten von „Cloud Office“, die mit 34,99 Euro/Monat nochmal teurere Version „Ultimate“ bietet unbegrenzten Speicherplatz sowie noch mehr inkludierte Gesprächsminuten pro Teilnehmer, die sich auf Wunsch auf eine Flatrate upgraden lassen.
Enreach entstand 2018 aus dem Zusammenschluss des Telefonanlagenanbieters Swyx mit dem niederländischen Unternehmen Voiceworks und dem französischen Anbieter Centile Telecom Applications. Der europäische Telekommunikationsanbieter ist in 25 Ländern aktiv und fokussiert sich stark auf cloudbasierte Telefonie- und Contact-Center-Lösungen sowie UCC.
Sein Cloud-PBX-Angebot „Enreach Contact“ bietet alle relevanten Telefonie-Features inklusive One-Numbering und standardmäßig auch UCC-Funktionen wie Erreichbarkeitsmanagement, Audio- und Videoconferencing. Optional lässt es sich mit Microsoft Teams sowie WhatsApp integrieren, auch eine Anbindung an diverse CRM- und ERP-Anwendungen ist möglich. Eine weitere Option ist eine KI-basierte Spracherkennung, die zum Beispiel Transkripte von Sprachnachrichten oder Telefonaten ermöglicht.
Die 2007 in München gegründete Nfon AG gehört mit über 55.000 Kunden-Unternehmen zu Europas größten Anbietern für cloudbasierte Telefonie. Zentrales Produkt ist dabei die Cloud-Telefonie-Lösung Cloudya, mit der das Unternehmen in 18 europäischen Ländern rund 655.000 aktive Nebenstellen realisiert.
Die cloudbasierte Telefonie dient dabei als Basis, die der Hersteller um eine Vielzahl von Zusatzoptionen wie Audio- und Videokonferenzen, UCC, Microsoft-Teams-Integration inklusive Präsenzfunktionen sowie die optionale Unterstützung von rund 300 verschiedenen CRM-Plattformen erweitert hat. Zum Thema Sicherheit verweist das Unternehmen auf mehrere Zertifizierungen seiner Cloud-PBX-Lösung inklusive einem BSI-C5-Testat.
Unter dem Markennamen Placetel bietet der US-Anbieter BroadSoft, der seit 2018 Teil von Cisco ist, seine Cloud-basierte Telefonielösung für Geschäftskunden in Deutschland und zudem auch in Frankreich und Großbritannien an. In Deutschland zählt das Unternehmen einen Kundenstamm von über 35.000 Geschäftskunden.
Ihre Cloud-PBX-Lösung hat die Cisco-Tochter um das Cisco-Produkt Webex herum konzipiert und nennt sie „Webex Voice“. Auch die Integration von Nebenstellen im Mobilfunknetz ist möglich, wofür Placetel sogar eine eigene eSIM anbietet. Sind UCC-Funktionen wie Videokonferenzen und Filesharing gewünscht, lässt sich das Paket „Webex Suite“ hinzukombinieren. Eine Integration in Microsoft Teams ist serienmäßig, Integrationen in andere Business-Software von Drittanbietern wie Datev, HubSpot oder Salesforce, wird optional angeboten. In puncto Sicherheit bietet Placetel verschiedene Zertizierungen inklusive dem C5-Testat des BSI.
Die zum EnBW-Konzern gehörende Plusnet GmbH ging aus der Netzsparte der früheren QSC AG hervor. Mit über 28.000 Geschäftskunden adressiert Plusnet gezielt den Mittelstand, Großkunden sowie Kommunen in Deutschland. Für den Zugang zu seinen Services setzt das Unternehmen überwiegend auf seine eigene, bundesweite Netzinfrastruktur aus xDSL und Glasfaser. So kann das Unternehmen auf seinen eigenen Leitungen auch QoS-Parameter garantieren, wovon die hauseigene Cloud-PBX-Lösung Tengo Centraflex zum Beispiel bei Sprachqualität profitieren kann.
Die Plusnet-Lösung lässt sich nach Bedarf um zusätzliche Kollaborations-Funktionen auf Basis von Webex von Cisco sowie Call-Center-Dienste beziehungsweise eine Anrufvermittlungsplattform ergänzen. Über die Webex-Funktion ist auch eine Integration in Microsoft Teams realisierbar. Außerdem unterstützt die Lösung eine Anbindung an individuelle Business-Applikationen im Kunden-Unternehmen. Eine Besonderheit ist die Unterstützung eines TAPI-Treibers (Telephony Application Programming Interface) für Endgeräte, die diesen Standard unterstützen.
Bereits seit 2004 bietet das Düsseldorfer Unternehmen Sipgate Internet-basierte Telefonie an. 2009 wurde das Portfolio um eine cloudbasierte Telefonanlage für Geschäftskunden ergänzt. Seit 2012 ist Sipgate darüber hinaus als MVNO auf dem deutschen Mobilfunkmarkt vertreten. Nach Angaben des Unternehmens laufen heute mehr als 10 Millionen Gespräche pro Monat über seine digitalen Fest- und Mobilfunknetze.
Die Cloud-Telefonanlage des Anbieters trägt ebenfalls schlicht den Namen „Sipgate“. Sie lässt sich um herstellereigene und auch Drittanbieterprodukte ergänzen. Zur ersten Kategorie zählt beispielsweise die Integration in das hauseigene Mobilfunknetz, was „One Numbering“ ermöglicht. Zu den Drittanbieter-Optionen zählt unter anderem die Verbindung zu Microsoft Teams, vielfältigen CRM-Systemen oder über eine API auch zu kundeneigenen Applikationen. Seit kurzem enthält das Angebot auch KI-Funktionen wie automatische Mitschriften und Zusammenfassungen von Sprachverbindungen
Die Starface GmbH bietet seit ihrer Gründung 2005 verschiedene Lösungen zur Businesskommunikation und Kollaboration an. Seinen Kunden mit insgesamt rund 600.000 Teilnehmern bietet das Unternehmen Telefonanlagen als Cloud- oder Hardware-Lösung sowie auf Virtualisierungs-Basis an. Das Produktportfolio richtet sich dabei vor allem an kleine und mittelständische Unternehmen.
In unserer Übersicht haben wir das für kleinere Unternehmen ausgelegte Cloud-PBX-Produkt „Starface Up“ berücksichtigt, da uns der Anbieter zu seinen Angeboten für größere Unternehmen keine Preisinformationen liefern wollte. „Starface Up“ basiert auf einer App, die es für Desktop-Systeme (Windows und macOS) sowie Smartphones (iOS und Android) gibt. Diese bietet auch Kollaborationsfunktionen wie zum Beispiel File- oder Desktop-Sharing. Für klassische Endgeräte wie IP-Telefone wird aber eine der größeren Lösungen des Anbieters benötigt.
Mehr als 45 Millionen Mobilfunkanschlüsse und 2,4 Millionen Breitbandanschlüsse stellt Telefónica unter der Marke o2 seinen Privat- und Geschäftskunden zur Verfügung. Darüber hinaus entwickelt der Anbieter innovative digitale Lösungen, die auf seiner eigener Infrastruktur basieren.
Seine Cloud-PBX-Lösung Digital Phone Business basiert auf dem Whitelabel-Angebot von Nfon. In der o2-Variante lässt sie sich mit den von Telefónica vermarkteten Breitbandanschlüssen sowie dem Telefónica-Mobilfunknetz kombinieren. Bemerkenswert ist, dass in diesem Angebot von vornherein Flatrates für Telefonate sowohl ins deutsche Fest- als auch Mobilfunknetz enthalten sind. Zudem sind die Nutzer so auch unterwegs auf dem Mobiltelefon über eine einheitliche Festnetznummer erreichbar. Außerdem profitieren o2-Kunden von den umfangreichen Integrationsoptionen des Nfon-Originalprodukts.
Die Deutsche Telekom bedient in Deutschland rund 63 Millionen Mobilfunkkunden, 15 Millionen Breitbandkunden sowie weitere 2,3 Millionen reine Festnetz-Telefon-Kunden. Hinzu kommt ein breites Sortiment an Informations- und Kommunikationstechniklösungen für Geschäfts- und Großkunden.
Ihr Cloud-PBX-Angebot „CompanyFlex Cloud PBX 2.0“ basiert auf dem IP-Geschäftsanschluss „CompanyFlex“ und realisiert auf dieser Basis Cloud-Telefonanlage und Online-Zusammenarbeit. Letztere nutzt die Plattform Webex von Cisco. Das Angebot lässt sich je nach Bedarf modular um eine höhere Zahl Konferenzteilnehmer, Einbeziehung in Microsoft Teams oder optionale CRM-Integration erweitern. Das Angebot „Magenta One Business“ bezieht einen Telekom-Mobilfunkvertrag mit ein, was nicht nur einen Tarifvorteil bietet, sondern auch die Möglichkeit, das Mobiltelefon als Nebenstelle zu nutzen.